LUNATIC SOUL ist das Soloprojekt von RIVERSIDE-Frontmann Mariusz Duda, der hier einen musikalisch anderen, freieren Ansatz wählt als bei seiner Hauptband: Instrumente spielen eine eher untergeordnete Rolle, was zählt, ist der Gesamteindruck des Songs. Im Falle des mittlerweile fünften Albums „Fractured“ ist die Musik atmosphärisch, meditativ, aber auch hypnotisch und auch melancholisch.
Die Musik auf „Fractured“ ist atmosphärisch, hypnotisch und melancholisch
Kein Wunder, denn inhaltlich beschäftigt sich Duda mit dem Leben nach einer Tragödie. Duda sagt: „Das Hauptthema von „Fractured“ ist, nach einer persönlichen Tragödie wieder ins Leben zurückzukehren. Es ist inspiriert von dem, was 2016 in meinem Leben passiert ist und von allem, was um uns herum passiert und was uns dazu bringt, sich voneinander abzuwenden und sich in Gruppen zu teilen, zum Guten und zum Schlechten.“ Wenn auch nicht explizit genannt, handelt es sich bei der Tragödie um den plötzlichen Tod des RIVERSIDE-Gitarristen Piotr Grudzi?ski.
„Fractured“ arbeitet teilweise mit organischen Geräuschen und Loops, die von Dudas Vokallinien kontrapunktiert werden. Im Opener „Blood On The Tightrope“ sorgen zudem Klaviereinsprengsel für den nötigen Ausdruck: Melancholisch, dezent traurig. „Anymore“ ist noch spartanischer instrumentiert, der Titeltrack setzt wiederum auf die hypnotische Kraft der Wiederholung. Zusammen mit der flockigen Rhythmik ist das mehr Trip Hop als Progressive Rock.
Mehr Trip Hop als Progressive Rock
Wie schon bei den Vorgängerwerken geht es auch auf „Fractured“ textlich düster zu – einfach und leicht verdaulich ist das jedenfalls nicht. Allerdings belohnt das Album bei der notwendigen Aufgeschlossenheit mit stimmungsvollen und emotional tiefgründigen Liedern. Es hat ja auch niemand behauptet, dass das Leben eine Blumenwiese ist; „Fractured“ zeigt in seiner Melancholie und in seinen teils sperrigen, teils sich langsam aufbauenden Songs das Gegenteil, aber das berührt umso mehr.
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