LUNAR TOMBFIELDS sind ein neues Black-Metal-Duo aus Frankreich. Viel ist noch nicht über die beiden Herren bekannt; nur wenige Auftritte absolvierte die Band bisher. Dafür aber konnte ein Plattenvertrag mit dem Geschmacksgaranten Les Acteurs De L’Ombre unter Dach und Fach gebracht werden, wo nun das Debüt “The Eternal Harvest” erscheint. Im wort- und sprichwörtlichen Wald aus immer neuen Black-Metal-Bands ist die Frage gestattet, ob uns nun Retro-Highlight, Innovationswettstreit oder ein drittklassiger Aufguss alter Kamellen erwartet.
“The Eternal Harvest” – Gelungene Debütanten-Überraschung
Der Daumen geht dabei ganz klar nach oben; so viel kann an dieser Stelle schon mal gespoilert werden. LUNAR TOMBFIELDS sind dabei weder avantgardistisch verkopft noch komplett in der Vergangenheit gefangen, wie es bei den meisten anderen französischen Bands im Black Metal gegenwärtig oft der Fall ist. Tatsächlich klingen die Mondfriedhöfe überwiegend nordamerikanisch, lassen aber auch einige norwegische Einflüsse zu. Die vier überlangen Songs von “The Eternal Harvest” setzen die Priorität klar auf Prädikate wie “episch” und “atmosphärisch” und sind dabei diversen Auswüchsen der Cascadian Mountains gar nicht so unähnlich.
Spannend und beachtenswert eigenständig werden LUNAR TOMBFIELDS dann durch die angesprochenen Einflüsse aus Skandinavien. Am offensichtlichsten: der Gesang. Hier hat vermutlich Nocturno Culto (zur “Panzerfaust”-Ära) Pate gestanden. Auch wenn Sänger M. nicht ganz so unmenschlich wie das DARKTHRONE-Urgestein klingt, so verleiht sein Krächzen “The Eternal Harvest” eine angenehme Räudigkeit. Sound und Atmosphäre hingegen streifen auch mal den kaputten Wahn des TRELLDOM-Debüts oder – in schnellen Momenten – die eisige Raserei früher TAAKE.
LUNAR TOMBFIELDS als neuer Geheimtipp qualifiziert
Klar ist: Mit all dem verändern LUNAR TOMBFIELDS nicht die Welt und auch nicht den Black Metal. Die zwei Franzosen machen ihre Sache wirklich gut. Ein bisschen Leerlauf versteckt sich noch in der einen oder anderen Komposition. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass “The Eternal Harvest” aus vier Songs um die Zehn-Minuten-Marke besteht, von denen nicht jede Minute den jeweiligen Song immer essentiell weiter bringt. Epik wird schließlich nicht zwangsläufig mit Überlänge erzielt. Wer seinen Black Metal aber gern mit den oben beschriebenen Zutaten goutiert, macht mit einem Check auf Bandcamp & Co. nichts falsch.
hochinteressant
mich erinnert es hier und da an ganz frühe WITTR, die Gitarrenarbeit mag ich besonders da sich hierbei hochmelodische gar tragisch epische Riffs aneinander reihen und keinen Raum für „Belustigung“ lassen, der Bass ist hörbar, keine Selbstverständlichkeit im Genre
was den Mix angeht bin ich etwas traurig das man sich dazu entschieden hat, alles ein wenig dumpf und mulmig klingen zu lassen, was den Gitarren gut tut da sie wenig bis nicht britzeln, geht den Drums an gleicher Stelle etwas ab
Persönlich finde ich das ganz in Ordnung, finde aber, dass das Ganze noch kein so hohes Niveau hat, dass man hier von einem wirklich guten Wurf sprechen kann. Die Produktion ist symphatisch, feine Melodien, ordentliche Instrumentierung, aber bei mir kommt da relativ wenig rüber, alles schon viel besser gehört. Hat für mich großes Potentiel, aber der Weg dahin ist noch steinig.