Lunar Path - Memento Mori

Review

Es ist wieder soweit. Kein Monat vergeht, ohne das eine neue Band, im Fahrwasser einer sehr bekannten finnischen Metal-Formation namens NIGHTWISH, an die Öffentlichkeit zu kommen versucht. LUNAR PATH heißt der neuste Kandidat und schickt gleich hoch motiviert ein Konzeptalbum über Depressionen und den Tod ins Haifischbecken Gothic-Metal. Schwerer Stoff fürwahr. In Ordnung, so ganz unbekannt ist die Band dann doch nicht. Ein Demo, zwei Videoclips und eine Single stehen zu Buche. Ob die Welt LUNAR PATH allerdings unbedingt braucht, lasse ich mal dahingestellt.

Ganz ehrlich? Handwerklich ist “Memento Mori” durchaus gut gemacht und Songs wie “In The End” oder “The Only Way Out Is Through” haben sicherlich ihre Momente, aber das Gros der Nummern ist nichts weiter als biederer Abklatsch von Elementen die Bands wie EPICA, TRISTANIA oder eben NIGHTWISH schon vor gefühlten Äonen verwendet haben. Innovativ oder neu ist hier rein gar nichts. Zudem plätschern die Songs oftmals in dem gleichen Tempo am Hörer vorbei, was dem Abwechslungsreichtum auch nicht sonderlich gut tut. Auch der im ersten Drittel des Albums zu gleichförmige, zu wenige Ausrufezeichen setzende Gesang von Frontdame Janica Lönn tut sein übriges dazu, um die CD schon fast wieder aus dem Player zu nehmen.

Die Qualität ändert sich hiernach aber nur marginal, was ziemlich ärgerlich ist, da LUNAR PATH es handwerklich ja doch können. Die Riffs und Breaks sind fehlerfrei gespielt und auch Janica Lönn kann, wenn sie denn will und hat zudem gar keine so schlechte Stimme. Trotzdem klingt “Memento Mori” in seiner Gänze viel zu wenig eigenständig, um in irgendeiner Form Aufmerksamkeit zu erregen. Selbst der Sound klingt genauso wie bei etlichen anderen Releases des Genres. Weiß denn heute niemand mehr, dass Gitarren auch warm klingen dürfen und trotzdem ballern können? Und was für einen Druck entfaltet bitte eine Bassdrum, die sich anhört wie eine Horde Mäuse auf der Flucht?

Tut mir echt leid für LUNAR PATH, aber gerade in diesem Genre, wo eine qualitativ riesige Kluft zwischen den Großen und den Nacheiferern besteht, muss man auch als Newcomer mehr auffahren. Das alles hier ist viel zu gesichtslos, als das man hier eine höhere Wertung in Betracht ziehen könnte.

14.02.2012

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