Lullacry - Where Angels Fear

Review

Für Bands wie METALLICA, DEF LEPPARD oder AC/DC sind sieben Jahre zwischen zwei Veröffentlichungen mittlerweile normal und tut der Popularität der Gruppen keinen Abbruch. Wenn hingegen eine mittelmäßig erfolgreiche Band wie LULLACRY sieben Jahre für ein neues Album braucht, liegt die Sache schon etwas anders. Was die Gründe für eine derart lange Zeitspanne sind, vermag ich nicht zu sagen. Zumal die Band noch in der gleichen Besetzung wie bei den letzten Alben aktiv ist. Wie auch immer, jetzt liegt das vierte Album von LULLACRY vor, und das hört auf den Namen “Where Angels Fear”.

Ob LULLACRY mit der Platte großartig etwas reißen können, wage ich einmal zu bezweifeln. Zum einen wäre da die schon erwähnte lange Zeitspanne zwischen dem letzten Album und “Where Angels Fear”, die für eine Band mit dem Status der Finnen in den meisten Fällen den Genickbruch bedeutet. Zum anderen ist die Musik des aktuellen Albums nicht wirklich nachhaltig. Zwar besitzen die meisten Nummern zuckersüße Refrains, die gut ins Ohr gehen. Doch musikalisch kommt da von der Band zu wenig. Die Riffs hat man alle schon einmal besser und leidenschaftlicher gespielt gehört. Die Breaks wirken uninspiriert in die Songs eingefügt, und auch Sängerin Tanja Lainio lässt sich hin und wieder von dieser Lethargie mitreißen. Songs wie “Antidote To You”, “Bad Blood” oder “Thousand Suns” hat man nach dem Hören direkt wieder vergessen. Nichts bleibt hängen, und überraschende Wendungen im Songwriting sucht man vergebens. Auf der anderen Seite ist gerade sie es, die den Songs durchaus noch Leben einhaucht und zum Beispiel bei der Akustiknummer “Stay” beweist, dass sie in der Lage ist, große Gefühle zu transportieren.

Insgesamt ist das aber viel zu wenig, um irgendeinen Anspruch in der Szene zu formulieren. Wenn man zudem bedenkt, dass die Band sieben Jahre Zeit hatte, das Material für “Where Angels Fear” zusammen zu tragen, dann ist das Ergebnis mehr als enttäuschend.

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07.05.2012

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