Luciferion - The Apostate

Review

Bei dem ein oder anderen dürften die Schweden Luciferion in Vergessenheit geraten sein, liegt ihr letztes und bisher einziges Album „Demonification – The Manifest“ doch ganze 8 Jahre zurück. Bis auf ein paar Samplerbeiträge war es ansonsten totenstill um die Band. Doch nun legen Luciferion mit „The Apostate“ doch noch nach. Die musikalische Basis klingt ähnlich dem Debüt gänzlich ‚unschwedisch‘ – moderner, sauber-gespielter Death Metal mit einer stark progressiven Ausrichtung, die mehr als einmal an Morbid Angel oder Schludiner’s Death erinnert. Das alles mit einer enormen Perfektion umgesetzt, ohne aber allzu komplex zu klingen. Dafür sorgen auch die vielen melodischen Parts und Soli, die immer da ansetzen, wo den meisten Genrekollegen nur die Flucht in Raserei bleibt. Gegenüber „Demonification“ gehen sie weniger gradlinig zu Werke und ergänzen die Härte des Debüts mit vielen atmosphärischen Einschüben. Diese verdichten sie gekonnt mit vielen Synthieeinsätzen, die zweifelsohne einen Hauch Black Metal in den Sound einfließen lassen. Und trotzdem scheint die Band dem Hörer keine Atempause zu gönnen und spielt sich in eine Ekstase aus breaklastigem und abwechslungsreichen Kompositionen, wie zum Beispiel den 10-minütigen Titeltrack oder den Hammersong „New World To See“, der einen faktisch 7 Minuten ununterbrochen an die Wand bläst. Einziges Negativum sind die vielen Samples zwischen den Songs und Parts. Nichts gegen „Dark City“ (klasse Film, by the way), aber die vielen Auszüge aus diesem Film stören nach einigen Durchläufen mehr als das diese sich in die Songs einbinden. Als kleines Schmankerl an die Fans (die nun wirklich mehr als lange gewartet haben) gibt’s eine unveröffentlichte Celtic Frost Coverversion und das erste Demo „The Demon 1994“, welches praktisch die halbe Tracklist des Albums „Demonification“ in einem roheren Demostadium darstellt. Ob man diese Beiträge braucht, sei mal dahingestellt. Fazit: Das Album „The Apostate“ sollte Fans des Debüts mehr als zufrieden stellen. Death Metal, der gleichzeitig Präzision und Atmosphäre eint – ich bin beeindruckt.

13.11.2003

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