Zwei Australier – ein Schlagzeug, eine Gitarre. Das sind LUCIFER’S FALL, die mit ihrem ebenso betitelten Debüt antreten Dunkelheit und Verderben über die Menschheit zu bringen. Dabei bedienen sich die Herren mit den kryptischen Namen Deceiver und Unknown Unnamed des klassischen, ursprünglichen Dooms, stark beeinflusst von – keine Überraschung – den mächtigen BLACK SABBATH.
Sieben Nummern, die langsam und zäh aus den Boxen fließen, scheinbar geradewegs den späten 1970er entstiegen – so als hätten die beiden Herren auf des Vaters Dachboden gestöbert, der in seiner Jugend nix als SAINT VITUS gehört hat, und dabei dessen lange verschollenen, geheimen Notenzettel entdeckt – inklusiver der Instrumentierung. Einige der vorgetragenen Nummern haben dabei durch ihr recht simples Auftreten einen spürbaren „Hit-Faktor“: „Deceiver“ groovt ordentlich voran, der Titeltrack „Lucifer’s Fall“ kommt ein wenig operettenhafter daher und geht angenehm flüssig in die Gehörgänge – inklusive verblüffend stimmlich hohen Gesangsparts und einige Motive aus „Unknown Unnamed“ stünden auch ELECTRIC WIZARD ganz gut. Was „Lucifer’s Fall“ dabei besonders interessant macht, ist die Ursprünglichkeit und Ehrlichkeit mit der die beiden Protagonisten ihre Titel vortragen – zudem bilden Artwork der Scheibe, Komposition und stimmungsvolle Darbietung von LUCIFER’S FALL ein stimmiges Bild, dass die Band ein Stück weit aus der Masse der Vielzahl an stilistischen Nacheiferern BLACK SABBATHs heraushebt. Denn „Heavy“, das können die Herren – zugegeben. Abwechslungsreich zu bleiben gelingt „Lucifer’s Fall“ hingegen nicht durchgehend: Nach ein paar interessierten und aufmerksamen Durchläufen hat sich das Material eigentlich verbraucht, etwas mehr Spannung täte dem Gesamtkonzept LUCIFER’S FALL ziemlich gut – „A Sinner’s Fate“ kommt nicht recht aus dem Quark, das Instrumentalstück „Death March“ ist nicht mehr als ein Lückenfüller, „The Suffering Wizard“ enthält zu wenige, nennenswerte Ideen.
Was LUCIFER’S FALL damit letztlich auf ihrem Debüt abliefern ist zusammen genommen solide, aber sicherlich noch ausbaufähig – und die ganze Angelegenheit damit nur für Alles-Sammler oder absolute Genre-Freunde interessant.
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