Lucassen & Soeterboek's Plan Nine - The Long-Lost Songs

Review

Arjen Lucassen ist der sympathischste Workaholic der Niederlande. Neben den „01011001“-Liveshows mit AYREON arbeitete er zusammen mit Sänger Robert Soeterboek an einem neuen Projekt. Im Gegensatz zu SUPERSONIC REVOLUTION aus dem vergangenen Jahr handelt es sich bei LUCASSEN & SOETERBOEK’S PLAN NINE nicht um gänzlich neue Musik, sondern um vollendete Demos, die das Duo Anfang der 90er-Jahre zusammen aufnahm. Herausgekommen ist ein Album, das Classic Rock mit Wild-West-Attitüde verbindet.

LUCASSEN & SOETERBOEK’S PLAN NINE – keine simple Retortenband

Die Musiker wählten für ihr Vorhaben Kollaborateure aus dem Umfeld aus: Koen Herfst am Schlagzeug, Rob van der Loo (EPICA) am Bass und Irene Jansen steuerte Backing Vocals bei. Für einige Gitarrensoli wurde Marcel Singor engagiert, der mit Lucassen für die „Into The Electric Castle“-Liveshows zusammenarbeitete. Wie immer überlässt Lucassen nichts dem Zufall, wenn es um eins seiner Projekte geht.

Auf dem passend betitelten „The Long-Lost Songs“ servieren uns Lucassen & Soeterboek elf Stücke, die grob als Classic Rock westamerikanischer Prägung durchgehen. Viel Blues hat sich in den Sound eingeschlichen – die erste Single „Before The Morning Comes“ könnte von Quentin Tarantino für „Django Unchained“ oder „The Hateful Eight“ Verwendung finden. Die Einflüsse großer Interpreten wie DEEP PURPLE, die Lucassen seit jeher begleiten, sind hier besonders stark rauszuhören.

Die Hammond-Orgel darf bei keinem Projekt des niederländischen Allrounders fehlen und legt sich auf „The Long-Lost Songs“ unterstützend auf die Lieder. Neben reichlich Classic- und Blues Rock finden wir mit „Doctor Robert’s Medicine Show“ leichte BEATLES-Anleihen und mit „Ice On Fire“ einen lupenreinen Hair-Metal-Track wieder. Für alle, die sich für die Ursprünge der Stücke interessieren legen LUCASSEN & SOETERBOEK’S PLAN NINE eine Bonus-CD mit einem Haufen Origjnaldemos bei.

„The Long-Lost Songs“ bekommt nach 30 Jahren eine Bühne

Dass ein Album mit dieser Ausrichtung Anfang der 90er keinen Blumentopf gewinnen konnte, wird beim Hören schnell klar. Als Herzenswerk zweier gestandener Musiker ist die Chance auf Erfolg höher. Fans der beiden Musiker und Menschen, die auf bluesigen Classic Rock stehen greifen bei „The Long-Lost Songs“ bedenkenlos zu. Alle anderen warten weiter auf das nächste AYREON-Album.

09.05.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

Exit mobile version