Es wuselt wieder im Hause LSD ON CIA, die drei Herren schicken mit „Celestial Bodies“ das zweite Album in die Welt. Am beherzten Abweichen von Altbekanntem hat sich nichts geändert, wobei man sich an die Ausflüge gen Falsett schon fast gewöhnt hat. LSD ON CIA sind dem Groove weiterhin treu, wenn die Band ein packendes Riff oder einen pumpenden Beat gefunden haben, wird dieser maximal ausgenutzt. Die Kunst daran ist, im Ergebnis nicht eindimensional zu klingen und damit einhergehende Eingängigkeit nicht in Belanglosigkeit abdriften zu lassen. Diese Klippen umschiffen die Dänen auch mit Schiffchen Nummer zwei mühelos.
Dem Opener „Assault“ wurde auch die Ehre des ersten Videos zuteil. Nicht unbedingt die beste Wahl, denn leider verzettelt sich das Schwurbeln zum Ende hin und der Abschluss ist nicht wirklich befriedigend. Dies zeigen LSD ON CIA im weiteren Verlauf von „Celestial Bodies“ deutlich eindrucksvoller. Während der Groove sich aus der Anlage drückt, schleichen sich deutlicher mehr melancholische Momente ein und mit „Inner Animal“ wird es sogar richtig tragisch. Dass die Moll-Szenen immer schön eingerahmt sind von kreativen und zackig-schrägen Stücken wie „Lava Lamp“ oder „Waltz In The Symmetry“, hält LSD ON CIA stabil über Wasser. Ein durchweg theatralisch ausgeprägtes Album würde den Dänen genauso wenig stehen, wie ausschließlich Instrumentalstücke, wo das sprachlose „Interlude“ weder schlecht, noch belanglos ist. Die Parallelen zu MUSE sind weiterhin da, aber ebenso weiterhin sind LSD ON CIA meilenweit von deren teilweise sehr übertriebenen Inszenierung entfernt und weiterhin fest im schlammigen Rock verankert. Beeindruckend ist noch immer die ungewöhnliche Teamarbeit – es drängt sich der Eindruck auf, jeder darf machen, was er will, und nimmt dies auch voll in Anspruch, gleichzeitig klingt der Sound sehr homogen und abgestimmt. Man muss Lust haben auf die Band, darf nicht übersättigt an die Musik von LSD ON CIA herantreten, sollte offen für Neues sein und nicht immer Vergleiche mit anderen ziehen – „Celestial Bodies“ ist nicht kompliziert, aber auch nicht wirklich leicht aufzunehmen. Es gilt die Brocken genüsslich zu kauen und sie so langsam, aber sicher ins Langzeitgedächtnis zu verfrachten.
Die Erwartungshaltung wird unterm Strich mehr erfüllt als gebrochen oder gar durchkreuzt. Will heißen, dass der Esel (leider) nicht mehr ganz störrisch ist, wie damals. Und so funkeln am Himmel einige Sterne eben heller, als andere. Grundsätzlich ist es LSD ON CIA mit „Celestial Bodies“ gelungen, ihre Eigenheit zu bewahren und einprägsame, intensive Songs zu schreiben. Leider geht Ordnung meist auch mit Einbuße von erfrischender Wildheit einher, was in diesem Fall den kleinen Punktabzug im Vergleich zum Vorgänger kostet.
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