Lovebites - Clockwork Immortality
Review
Ein Phänomen, mit dem wir uns in Zukunft wohl häufiger beschäftigen werden, ist der J-Rock bzw. J-Metal. Während man die Anfänge und die ersten Vorboten ala BABYMETAL noch belächeln konnte, gestaltet es sich bei den LOVEBITES doch komplett anders. Inspiriert von den Klängen von skandinavischen Bands starten die Damen nun auch in Europa durch.
Der Frontalangriff aus Japan – LOVEBITES
Gleich zu Anfang wird klar, dass man sich die Klischees aus dem Land der aufgehenden Sonne aus dem Kopf schlagen sollte. Keine albernen Kostüme oder lächerliches Rumgehoppse, sondern purer Metal. „Addicted“ heißt der erste Bote dieser Band und erinnert direkt an die nordische Metalschule. Diesen Refrain muss man einfach lieben. Mit mehr Schwung startet „Pledge Of The Saviour“ durch. Ein wirklich gutes Riff, allerdings leider ohne Wiedererkennungswert, also schnell weiter. „Rising“ ist deutlich von NIGHTWISH inspiriert. Die schwerelose Stimmung, gepaart mit einer epischen Atmosphäre zeichnen diesen Track aus. Die Gesangsleistung kann sich durchaus sehen lassen und dürfte sich auch bei Live-Gigs bewähren. Mit „Empty Daydream“ hat man ein fast zeitloses Stück gezaubert, dass nach zwei Hördurchläufen aber bereits etwas langweilig wird. Auch hier fehlt die gewisse Portion des eigenen Stils.
„Mastermind 01“ setzt in Sachen Geschwindigkeit ein Ausrufezeichen auf dieser CD. Hier stimmt das Melodie-/Härteverhältnis. So entwickelt sich während der Spielzeit ein kurzweiliges Stück, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Mit „M. D.O“ haben sich die Musikerinnen keinen Gefallen getan. Leider klingt dieser Track exakt wie sein Vorgänger ohne seine positiven Eigenschaften. Ein Anspieltipp reiht sich direkt danach in die Setlist. „Journey To The Other Side“ ist die Essenz dieser Band. Klare Songstrukturen, weiblicher Gesang und eine ordentliche Portion Härte, die in den meisten Fällen ihre Kraft aus dem Gitarrenspiel schöpft. Die Diamanten verstecken sich im hinteren Teil der Setlist und so wird der Zuhörer mit „The Final Collision“ belohnt. Temporeich, spannend und einzigartig zeigen LOVEBITES, was in ihnen steckt. Ein absolutes Meisterwerk. Das gefühlvolle „Epilogue“ beendet schließlich eine durchwachsende CD, bei der die positiven Aspekte allerdings überwiegen.
Liebe und Härte – Clockwork Immortality
Fazit: Die LOVEBITES machen schon vieles richtig, allerdings ist im Bereich Songwriting noch etwas Luft nach oben. Grade im mittleren Teil dieses Albums stellt sich verhältnismäßig schnell die Langeweile ein, die sich durch die Highlights am Anfang und zum Ende allerdings in Luft auflöst. Die LOVEBITES sollte man im Auge behalten.
Lovebites - Clockwork Immortality
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Heavy Metal, Symphonic Metal |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | 45:41 |
Release | 07.12.2018 |
Label | Nuclear Blast |
Trackliste | 1. Addicted 2. Pledge Of The Saviour 3. Rising 4. Empty Daydream 5. Mastermind 01 6. M. D.O 7. Journey To The Other Side 8. The Final Collision 9. We The United 10. Epilogue |