Berlin hat eine große lokale Szene, in der sich ein Haufen Bands tummelt. Einen überregionalen Status können sich aber die wenigsten erarbeiten, erschreckend für solch eine große Stadt. Auch LOST WISDOM haben noch einiges an Arbeit vor sich, wenn man aus dem Local-Support-Status oder den Mini-Schuppen raus auf die großen Bühnen möchte.
Mit ihrer EP „A Journey To The Edge“ bietet das Sextett jedenfalls noch zu wenig. Die drei regulären Songs der EP weisen stellenweise nette Momente auf, wirken aber über weite Strecken zu unausgegoren. LOST WISDOM spielen Melodic Death mit einem Hauch von Black Metal und scheinen den Einfluss alter ENSIFERUM und WINTERSUN nicht als Bürde zu empfinden. Leider sind Songs wie der Opener „Prototype“ zu wenig griffig, um ernsthaft Gefallen daran zu finden, auch wenn sich zeitweise „nette“ Momente einschleichen. Wirklich Hoffnung erweckt eigentlich nur „A New Beginning“, der zwar stark nach bereits genannten Finnen klingt, aber so etwas wie Stimmung aufkommen lässt und vor allem eine rote Linie beinhaltet.
Nein, mehr als ein Anfang ist „A Journey To The Edge“ nicht. Im September will der Trupp allerdings erneut ins Studio, hoffentlich diesmal mit etwas besseren Songs und einer Produktion, die das stellenweise sehr nach Plastik klingende Keyboard homogener in den Song einfügt. Wer dennoch Interesse an LOST WISDOM hat, kann sich die drei Songs der EP und auch die Demo von 2009 hier (http://www.lostwisdom.de/media.htm) herunterladen. Keine Katastrophe, aber weit von dem Prädikat „gut“ entfernt – Berlin hat leider (noch) keinen neuen Hoffnungsschimmer.
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