Lost Vital Spark - Leviathan

Review

Sehr ambitioniert und motiviert zeigt sich dieser Fünfer aus dem oberösterreichischen Traun. Zwar zeugen die Ausführungen im Infoblättchen nicht gerade von mangeldem Selbstvertrauen, doch die Burschen übertreiben zumindest keineswegs, wenn sie von sich behaupten, sie würden „verschiedenste Formen des Metal“ regelrecht zelebrieren.

Abwechslungsreichtum wird in der Tat großgeschrieben auf ihrem ersten Langeisen, wobei gerade das für mein Dafürhalten auch den einzigen Schwachpunkt von „Leviathan“ darstellt. Das Songwriting der Jungs kommt an sich bereits durchaus kompetent aus den Boxen, doch leider vermisse ich aber sehr häufig den berühmten „roten Faden“ beim Zuhören.

Nicht zuletzt durch die für mein Dafürhalten im Durchschnitt etwas zu hoch angelegten Längen der Kompositionen, die von knapp über sechs, bis zu fast neun Minuten reichen, manifestieren meinen Eindruck. Das wirft geradezu die Frage auf, ob man nicht doch ein klein wenig sparsamer umgehen hätte sollen und einige Idee eventuell für spätere Werke konservieren hätte können.

Positiv erwähnen muss ich aber auf jeden Fall die Tatsache, dass LOST VITAL SPARK einige mächtige Riffs aufzutischen haben und sich damit auch nachhaltig ins Gehör fräsen können. Das Duo Denis Odobasic und Benjamin Dengler an den Klampfen erweist sich zudem auch als überaus kompetent an seinen Arbeitsgeräten, zeigt sich sehr frickelfreudig und hinterlässt einen guten Eindruck. Auch den Beitrag von Sänger Stefan Pitzer darf man durchaus als Gewinn für die Band werten, denn der Kerl weiß sowohl im „tiefgelegten“, wie auch im klaren Gesangssegment zu gefallen.

In Summe gesehen lässt sich aber dennoch festhalten, dass hier ein klein bisschen weniger hier einmal mehr zielführender gewesen wäre. Ihr überaus technisch anspruchsvolles, aber dennoch immerzu dynamisch vorgetragenes Spiel lässt nämlich zu wenig Platz für Groove oder Hooks, und von daher ist es leider nicht immer ganz einfach dem Vortrag des Quintetts zu folgen.

Die nach eigenen Angaben fulminanten Live-Shows nehme ich ihnen aber auf jeden Fall ab, denn an Einsatz und Hingaben mangelt es LOST VITAL SPARK definitiv nicht. Wenn es die Jungs beim nächsten Versuche auch noch schaffen ihre Songs intensiver zu gestalten und eher auf den Punkt zu kommen, bin ich mir sicher, dass Österreich demnächst um einen schwermetallischen Export-Schlager reicher ist.

27.07.2010

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