Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Ungarn von LOST SYMPHONY ihre erste Demo „Instrumental Institution“ rausgeschossen haben. Und nicht nur dass ich damals gelernt hab, dass man in Ungarn mit Forinten bezahlt, die Truppe hatte auch echt was in den Fingern und in drei Songs ne Menge Spaß gemacht. Das dieser Faktor jetzt mit „Our Exclamation“ sogar noch um ein Vielfaches gestiegen ist, liegt insbesondere an einer Neuanschaffung: Mit Áron Tálas haben die verlorenen Symphonisten nun einen Keyboarder gefunden und frickeln ihre Soli damit erfolgreich zweistimmig.
Und das hat sich echt gelohnt. Hat die Band ohnehin immer ihren Reiz darin entfaltet, auf ohrwurmigen Akkordgerüsten wilde Skalen runterzurattern, macht die Sache mit Tastenunterstützung gleich noch mehr Freude. Die Songs sind dabei verhältnismäßig abwechslungsreich. Während „Exclamation“ und „Baptism By Flames“ sich an klassischem Rock mit wilden Soli orientiert, geht „Five Steps“ ein wenig härter zu Werke. Heimlicher Favorit ist aber mit „Baroque Dreams“ die Remineszenz an Bach, welche mit den quietschigen Gitarrenlicks nur als gelungen bezeichnet werden kann. Gemäß der Ausrichtung der Band trägt auch die gitarrenlastige Abmischung zum Luftgitarrefaktor bei, jedoch wirkt das Schlagzeug mitunter etwas zu dezent und zu sehr hinter den breitbandigen Riffwänden versteckt.
Nichtsdestotrotz kann man von „Our Exclamation“ nur begeistert sein. Was die vier Ungarn hier auf die Beine gebracht haben ist für eine Instrumentalplatte ne echte Meisterleistung und sollte auch in Deutschland gewürdigt werden. Da müsste ein Full-Lenght-Album auch bald drin sein.
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