Lost Souls Carnival - Lost Souls Carnival
Review
Die aktuell grassierende Retro-Welle hat zwar vielleicht schon einen ersten Höhepunkt erreicht, dürfte aber auch in den nächsten Monaten nicht aufzuhalten sein. Für mich stellt sich in solchen Fällen zumeist die Frage, wie junge Musiker mit jenen Klängen überhaupt erst einmal in Berührung kommen konnten.
Ein Schelm wer Böses denkt, dennoch will ich der „Jugend“ hier nicht unterstellen, sie würde sich an den ersten „Reitern“ besagter „Welle“ orienteren. Nein, so weit ist es momentan (noch?) nicht. Was aber ist es dann? Die Früherziehung im Elternhaus? Das wäre für mich nicht nur nachvollziehbar, sondern überaus anstrebenswert und obendrein von vorbildlicher Wirkung, schließlich will / soll / muss der Nachwuchs ja auch wissen, was das da für ein Zeugs ist, dass sich der Alte da so reinzieht.
Im belgischen Gent jedenfalls scheint sich in der „Vätergeneration“ eine durchaus stattliche Ansammlung an THE DOORS-Fans finden lassen, wobei die Söhne von vieren davon vor einiger Zeit eine Band gegründet und diese LOST SOULS CARNIVAL genannt haben. Das Quartett kredenzt mit seiner selbstbetitelten EP nunmehr auch schon das zweite Exponat seines Schaffens und konnte mit dem ersten („…and the Mules keep dancing“) im Jahr 2010 auch schon erste Erfolgserlebnisse in der Heimat verbuchen.
Ob das aktuell noch vertragslose Quartett mit seinen neuen Tracks ein Label auf sich aufmerksam machen kann, wird sich weisen, im direkten Vergleich zu anderen, mitunter ebenfalls in dieser Richtung agierenden Bands wie beispielsweise PATH OF SAMSARA oder den Berlinern HEAT, ziehen die Belgier aktuell jedoch noch klar den Kürzeren, weil eben jene Formationen bereits mit wesentlich zwingenderen Tracks am Start sind.
Dennoch gehen es LOST SOULS CARNIVAL keineswegs übel an, wie sie im lässig rockenden Opener „Lazy Eye“ und „Little Miss Seventeen“ unter Beweis stellen, der auf klassischer Blues-Basis aufbaut und lediglich durch die an Jim Morrison erinnernde Stimme von Frontmann Jonas in die eingangs erwähnte Richtung tendiert.
Ganz im Gegenteil zum verträumten „Nadine“, sowie dem psychedelischen „Tired Of Talks“, die wie direkt aus einer Zeitmaschine klingen und sofort dazu animieren sich wieder einmal eine der Original-Scheiblette anzuhören.
Lost Souls Carnival - Lost Souls Carnival
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Psychedelic Rock |
Anzahl Songs | 4 |
Spieldauer | 17:27 |
Release | |
Label | Eigenproduktion |
Trackliste | Lazy Eye Nadine Little Miss Seventeen Tired Of Talks |