Lost Soul - Ubermensch (Death To God)

Review

Die Polen Lost Soul bewegen sich genauso wie ihre Kollegen von Behemoth irgendwo im Gratbereich zwischen Black und Death Metal. Während Behemoth ursprünglich Black Metal zockten, bevor sie sich dem Death zuwandten, droschen Lost Soul früher in feinster Morbid Angel Manier durch die Prärie. Parallelen zu eben diesen Herren oder auch Nile kann man zwar auf dem Album mehrmals entdecken, darüber hinwegtäuschen kann es jedoch nicht, dass Lost Soul auf „Übermensch: Death to God“ – Nietzsche lässt grüßen – bereits in anderen Gefilden wildern. Vielfach finde ich mich an die schnelleren und härteren Kataklysm Stücke erinnert, allerdings angereichert mit einer Portion atmosphärischen Black Metal. Der Kataklysm Bezug rührt sicherlich nicht zuletzt von dem recht mittigen Drumsound her, der so sehr mit den Kanadiern verbunden wird. Die schnellen, aggressiv gespielten Songs erreichen zwar nicht das Niveau zeitloser Klassiker – dafür fehlt ihnen dann doch etwas die stilistische Eigenständigkeit -, sie brauchen aber nicht den Vergleich mit vielen international etablierten Bands zu scheuen. Besondere Aufmerksamkeit haben bei mir hingegen die Dark Wave inspirierten Intros und Instrumentals – „Apeiron“ und „The Crown“ – geweckt. Sie verleihen dem Album eine sehr majestätische Note und geben ihm einen beachtlich dunkleren Charakter, der das Album erst so wirklich interessant macht und es aus dem Einheits-Death-Metal-Brei heraushebt. Ich hätte nichts dagegen, wenn wir noch mehr von den Jungs hören. Ein Mehr an Abwechselung kann nie schaden.

01.07.2003

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