Lost Society - Terror Hungry

Review

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Mit „Fast Loud Death“ hauten die finnischen Thrasher von LOST SOCIETY vor gut einem Jahr ein Debütalbum raus, das sich durchaus sehen lassen konnte. Die Kritiken waren fast durchgehend positiv und in der bekanntlich sehr metalaffinen Heimat gelang ein beachtlicher Platz 25 in den Charts. Wenn etwas bemängelt wurde, so handelte es sich dabei in den allermeisten Fällen um die mangelnde Eigenständigkeit im Sound, ein Problem mit dem junge Thrash Metal-Bands zu kämpfen haben seit das Genre existiert. Die richtige Antwort auf solcherlei Stimmen sind bekanntlich Taten. Deshalb liegt jetzt, nicht einmal 13 Monate später, das wichtige Zweitwerk mit dem Titel „Terror Hungry“ in den Regalen. Für die Band geht es diesmal um nicht weniger als die Frage: Weitere 08/15-Thrash-Kapelle mit einem Glücksschuss oder moderner Hoffnungsträger des Genres?

Lobende Worte fanden bereits auf „Fast Loud Death“ vor allem das abwechslungsreiche Riffing und die hörbare Spielfreude der Band und in dieser Beziehung haben LOST SOCIETY ihr Pulver vor einem Jahr definitiv noch nicht verschossen. Nachdem „Spurgatory“ erst einmal dem bandeigenen Humor huldigt (Bierzischen, „Yeah!“) und eher als Intro zu sehen ist, folgt mit „Game Over“ und „Attaxic“ direkt ein bärenstarkes Doppel. Bei Ersterem erinnern nicht nur die Soli an den Stil eines gewissen Kirk Hammett, auch der Rock N Roll-Vibe riecht stark nach „Kill ‚em All“. „Attaxic“ geht hingegen weit mehr in Richtung 90er und den zwangsläufig damit verbundenen PANTERA. Das diese einen wichtigen Einfluss für Sänger und Gitarristen Samy Elbanna darstellen, glaubt man sofort. Seine aggressiven, beinahe schon coreartigen Vocals passen allerdings wunderbar zur hämmernden Double Bass und der auch ansonsten recht modernen Produktion des Albums.

Dass in den Brustkörben der LOST SOCIETY-Bande jeweils zwei Herzen schlagen zeigt sich, mal mehr und mal weniger deutlich, über das ganze Album hinweg. Es gibt im Großen und Ganzen zwei Kategorien von Songs. Solche, die sich wie „Lethal Pleasure“ (MEGADETH) und „Tyrant Takeover“ (SLAYER) eindeutig aus dem Thrash-Fundus der 80er speisen, sowie Lieder wie der Titeltrack oder „Overdosed Brain“ bei denen in Sachen Groove und Härte doch weiter in Richtung 90er und Neo-Thrash geschielt wird. Allerdings überschneiden sich die Spielarten auch oft genug und verschmelzen zu einem eindeutigen Sound. Einen Klassiker, den mehrstimmig gebrüllten Zwei-Wort-Refrain, gibt es indes in beinahe allen Songs zu hören.

„Terror Hungry“ macht Spaß. Die Songs strotzen vor Energie und atmen die ungestüme Punk-Attitüde der Thrash-Anfänge. Obwohl technisch durchaus versiert, hält man sich nicht mit endlosen Frickelparts auf oder zieht Passagen unnötig in die Länge. Midtempo gibt es, bis auf das „Brewtal Awakening“-Intro, nicht, was der Band aber auch gut zu Gesicht steht. Im Vergleich zum Vorgänger hat man die Anzahl infantil-blöder Songtitel („Emos Are Gay“, „Piss Out Of My Ass“) heruntergefahren und dafür die durchschnittliche Titellänge erhöht. Das war es dann aber auch mit den großen Veränderungen. Aber, welcher Thrash Metal-Fan braucht schon Veränderungen? Fakt ist, LOST SOCIETY halten ihr hohes Niveau. Auch wenn einige Riffs vielleicht nicht mehr ganz taufrisch daherkommen ist es die Intensität, das starke Songwriting und die, wenn man das so sagen kann, Hitdichte, die „Terror Hungry“ zu einem guten Album macht. Zumindest ein Platz neben modernen Thrash-Puristen wie WARBRINGER oder EVILE sollte damit allemal sicher sein.

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02.04.2014

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1 Kommentar zu Lost Society - Terror Hungry

  1. DoseAusMetal sagt:

    Technisch gut, aber alles schon mal gehört – gähn.