Lost Society - Fast Loud Death

Review

Selten genug kommt es vor, dass sich erprobte Szene-Recken zu den Taten des Nachwuchses äußern, mitunter wohl auch aus Pietätsgründen. Wenn es aber, wie im Fall der finnischen Jungspunde von LOST SOCIETY, einer Ikone wie Mille einen Kommentar entlockt, der noch dazu vor Wohlwollen und Begeisterung regelrecht übersprudelt, muss schon etwas dran sein.

Und in der Tat, „Fast Loud Death“, das Debüt dieser Jungs, die in etwa auf jenen Altersschnitt kommen, mit dem DEATH ANGEL einst loslegten, weiß mit seiner ungestüm dargebotenen, vor Energie fast überlaufenden Thrash-Melange dermaßen zu imponieren, dass man einen Vergleich zu diesen und anderen Bay Area-Helden, wie den ganz jungen METALLICA, keineswegs zu Unrecht anbringt.

Auch den KREATOR-Vorstandsvorsitzenden kann man in seiner Euphorie nur bestätigen, denn was uns hier in knapp mehr als 35 Minuten um die Ohren geballert wird, darf – zumindest hinsichtlich der Dynamik und der Rohheit der Vorstellung – durchaus als „konservierte“ Version der Frühzeit des Bay Area-Thrash-Sounds in Kombination mit „Altessener Kompromisslosigkeit“ und der seinerzeitigen Ostküsten-Gangart a la ANTHRAX bezeichnet werden.

Will sagen, LOST SOCIETY erfinden das Thrash-Rad ebenso wenig neu, wie sie versuchen, mit eventuellen Innovationen auf sich aufmerksam zu machen, dennoch wissen diese Burschen aber ganz genau, wie der Thrash-Hase läuft und zu unterhalten weiß. Das lässt sich nämlich nicht nur an Hand dieses Tonträgers nachvollziehen, ihr Talent durften die Jungs auch bereits beim weltweit ausgeschriebenen Bandwettbewerb GBOB (Global Battle Of Bands) unter Beweis stellen, für den sie als Vertreter ihrer Heimat ins Rennen gezogen sind.

Mag sein, dass „musikalische Früherziehung“ im Elternhaus immer schon ein essentielles Thema gewesen ist und die Jungs auch von ihrem Produzenten Nino Laurenne viel von dessen ANTIDOTE-Vergangenheit mit auf den Weg bekommen haben, an der Tatsache, dass sie uns dreizehn (auf der limitierten Erstauflage gibt es zudem noch einen Bonus-Track sowie eine Cover-Version von KISS‘ „I Stole Your Love“ zu hören) knackfrische Thrash-Hämmerchen in bester Old School-Tradition (vereinzelte Einsprengsel aus der NYC-Hardcore/Crossover/Thrash-Ecke inklusive) servieren und diese in der Zielgruppe für Freudentänze sorgen werden, führt nichts, aber auch gar nichts vorbei!

09.03.2013
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