Einen ganz besonderen Gourmet-Happen präsentieren uns die 1997 gegründeten Finnen LOST IN TEARS mit Ihrem zweiten Album „To No Avail“. Wundervoller Gothic/Dark Metal mit viel Herzblut steht auf der Speisekarte und macht gleich mit dem flotten Opener „On The Way“ durchaus Appetit auf mehr. Die Musik gestaltet sich mal nach vorne treibend, an anderer Stelle wieder eher schleppend langsam. Die Gitarren (von 3 Gitarristen gespielt!) zaubern süchtig machende Melodien, zartbitter und zuckersüß zugleich, mit feinen Soli ausgeschmückt. Fast durchgehend werden diese offen angeschlagen, an manchen Parts wurde passend Flanger (Effekt) drübergelegt. Teils werden die Gitarrensaiten aber auch clean einzeln angeschlagen. Überhaupt ist dieses Album sehr Riff-Orientiert und dadurch umso mehr mitreißend. Drums und Bass bilden einen passenden Rhythmus-Teppich. Der Gesang ist einfach unglaublich. Mal beschwörend, pathetisch, melancholisch, depressiv, wütend, doch stets mit dunkler Grundstimmung hervor getragen. Er darf hier wechseln zwischen melodisch klaren, teils ziemlich tiefen Passagen die an Pete Steele erinnern, bis hin zu fein akzentuierten Death Metal Growls. Dieser Düster Rock/Metal schmeckt einfach hervorragend. Man schließe die Augen und stelle sich eine nahezu perfekte Symbiose aus KATATONIA, den schmerzlich zu vermissenden SENTENCED, MOONSPELL, SISTERS OF MERCY, älteren HIM und eine Brise PARADISE LOST vor. Eine gehörige Portion Melancholie ist fester Bestandteil jedes einzelnen Songs. Diese sind perfekt arrangiert und ziehen den Hörer unbarmherzig in den Bann. Jeder Track für sich ist ein Ohrwurm par exellence. Ein wunderschön abwechslungsreicher Opus mit viel Dynamik und wohligen Gänsehautmomenten, ohne jeglichen Kitsch. Ganz große Musik mit ungeheurer Atmosphäre und Tiefgang! Der Sound ist ebenfalls mehr als gelungen, sehr druckvoll und transparent. Ich ziehe meinen Hut vor diesem dunklen Meisterwerk!
Kommentare
Sag Deine Meinung!