Lost Dreams - Blinded By Rage

Review

Galerie mit 23 Bildern: Lost Dreams - Metalfest Winteredition 2011 - Oberhausen

Zwei Jahre nach ihrem letzten Album „Wage Of Disgrace“, mit dem die Truppe zumindest in ihrer Heimat Beachtung fand, wollen es die seit 1996 aktiven Jungs aus Österreich wieder wissen und holen zum nächsten Schlag aus. Selbiger manifestiert sich in deren fünfter Platte, die auf den schönen Namen „Blinded By Rage“ hört.

Auch auf ihrem fünften Album bewegt sich die Truppe hauptsächlich zwischen den Genres Melodic Death und Modern Metal, wobei man die Songs auf „Blinded By Rage“ meistens dem jeweiligen Genre zugeteilt hat: Bei Nummern wie „Demons Call My Name“ oder auch „Secrets“ gibt’s ordentlich Melodic Death Metal, diesmal jedoch weniger eigenständig. Allerdings flirtet bereits „Black Rain“ dank tonnenschwerem Riff-Feuerwerk mit dem Metalcore. Songs wie „Living In A Mass“ und „Black Sheep“ sind wiederum gänzlich im Modern Metal zu verorten: Tiefer gelegte Galopp-Riffs mit entsprechend aggressiven Vocals treffen auf Breakdowns und Groove-Passagen, was entfernt an die Engländer THE SOULLESS zu erinnern vermag. „Loco-Motive“ kokettiert ebenfalls mit dem Modern Metal. Bis hierhin alles technisch einwandfrei und hinreichend ansprechend präsentiert, aber auch nicht sonderlich originell.

Anders die eisige Atmosphäre, mit der „Blinded By Rage“ durchsetzt ist, denn die sorgt nicht selten für gehörige Gänsehaut und gibt dem Album über die Atmosphäre den nötigen Zusammenhalt. Auch die Abwechslung kommt auf dem neuen LOST-DREAMS-Album nicht zu kurz, denn die brachialen Riffs werden oftmals von ruhigeren Zwischenstücken entschärft und mit dem Knochenbrecher „Darkness Falls“ birgt die Platte zudem eine echte Überraschung. Bei Nummern wie „Dust To Dust“ ist das Ganze dann allerdings ein bisschen zu gewollt konstruiert, um ernst genommen zu werden. Und so gut das alles umgesetzt sein mag, bleibt doch ein fahler Nachgeschmack, denn „Blinded By Rage“ folgt mit seinem Songmaterial nur dem immer gleichen Schema und klingt dementsprechend alles andere als innovativ: Melodic Death klingt wie Melodic Death und Modern Metal wie Modern Metal und im Endeffekt schaffen es LOST DREAMS nicht, sich von der jeweiligen Genre-Konkurrenz abzusetzen.

So lässt sich abschließend sagen, dass LOST DREAMS ihr Material mit dem hinreichenden technischen Anspruch einspielen, “Blinded By Rage“ bleibt jedoch ein ziemlich charakterloses Gebilde. Fans moderner Härte dürften für gewisse Zeit ihren Spaß haben, sollten allerdings erstmal „Tormented Soul“, „End Of Time“ und „Wage Of Disgrace“ ausprobieren.

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03.11.2011

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