Los Suaves - Si Yo Fuera Dios
Los Suaves blicken auf eine weitreichende Bandgeschichte zurück, die vor über zwanzig Jahren begann, als die drei Brüder Domínguez die Band aus der Taufe hoben. Seitdem hat es über ein Dutzend Veröffentlichungen und einige Besetzungswechsel gegeben. So sind nur noch die Brüder Charly (Gitarre) und Sänger Yosi von der Urbesetzung dabei. Der Anpreisung als „spanische Motörhead“ im Flyer halten Los Suaves aber nur teilweise stand. Zwar geht der Heavy Rock der Spanier stellenweise in die Ecke von Motörhead, ist aber insgesamt doch einen Tick ruhiger und melodiöser. Letztendlich dürfte wohl die Whiskey-Kratz-Stimme von Sänger Yosi Mutter dieser Vergleiche mit der Band um Lemmy Kilmister sein. Und ziemlich hässlich und verbraucht ist Yosi obendrein auch noch. Eben jene tiefe, kratzige, geschundene Stimme von Yosi dürfte nicht jedem ein Lächeln auf die Lippen zaubern, wenn er mehr krächzt und teilweise in Sprechgesang (nein, nicht HipHop) verfällt, als dass er singt. Dieser nicht wirklich perfekte Gesangsstil passt aber durchaus in das Bild einer spanischen Rockband. Das recht fetzige Introstück „Judas“, das vom Rhythmus her ein wenig an „Supersonic Speed“ von Die Happy erinnert, gehört unter die schnellsten Lieder der CD. Meistens geht es weitaus gemächlicher und solider zu, wobei allerdings die Leadgitarre das eine ums andere Mal mit ihren eingängigen Melodien auf sich aufmerksam macht („Mi Casa“, „Ya Nos Vamos“). Hier merkt man die Erfahrung der Kapelle. Leider aber haben sie den Hang viele ihrer Songs unnötig zu strecken, was die ohnehin tendenziell ruhigeren Stücke noch länger wirken lässt und so der CD manchmal die Puste ausgeht. Zehn Minuten weniger Spielzeit hätten am Ende vielleicht Wunder gewirkt und das Material kompakter und zielgerichteter wirken lassen.
Kommentare
Sag Deine Meinung!