Seit nun circa 15 Jahren sind die Franzosen mit dem wenig einprägsamen Namen LOS DISIDENTES DEL SUCIO MOTEL (kurz auch LDDSM genannt) aktiv und liefern mit “Polaris“ ihren vierten Longplayer. So gibt es nach fünf Jahren Pause und “Human Collapse“ (2016) wieder etwas Neues von der Truppe aus Straßburg. Vor dem 2016er Werk wurden noch “Arcane“ (2013) und “Deambulation“ (2015) auf den Markt geworfen.
LDDSM beenden mit Polaris fünfjährige Schaffenspause
Die Truppe selbst schreibt zu dem Werk, dass sie sich musikalisch von den Anfangszeiten entfernt hat und mehr zu einer progressiveren Ausrichtung tendiert. Der Stoner-Rock-Sound soll also in den Hintergrund treten. Auch das Line-up wurde in den letzten Jahren kräftig durcheinandergewirbelt, sodass man von einem gewissen neuen Anlauf reden kann.
Die lyrischen Themen sind jedoch anscheinend gleichgeblieben, zumindest deutet der erste Track nach dem Intro Namens “Blood-Planet Child“ darauf hin und sortiert sich gut zu “Human Collapse“. Es geht mit reichlich Saitenarbeit los, progressiven Rock mit einem trockenen Stoner-Grundton gibt es auf die Ohren. Der Gesang geht in dem Saitengewitter unter und kommt etwas dünn rüber. Fast ein Abziehbild von seinem Vorgänger ist “Dark Matter“ bevor “Blue Giant“ die Tonlage ändert. Es wird für 90 Sekunden getragener und ruhiger, die Vocals kommen mehr zum Vorschein, mit dem intensiveren Einsatz der Saiten geht es aber zum bekannten Sound zurück.
“The Plague“ und “Alpha Ursae Minoris“ tendieren mehr zum Stoner Rock, dem Gesang fehlt weiterhin die Durchschlagskraft und bleibt gewöhnungsbedürftig. Die nachfolgenden Songs beenden den eher Stoner-Rock-dominierten Teil. Mit dem bekannten Schema der ersten Tracks geht es vorwärts, ruhige getragene und progressiv rockige Passagen reichen sich die Hände. Wenn die Vocals zum shouten genutzt werden, gewinnt das Gehörte durchaus an Dynamik. Diese Variante wird leider kaum verfolgt und so dümpelt man dem Ende des Werks entgegen.
Solides Werk zwischen progressiven Tönen und Stoner Rock
LOS DISIDENTES DEL SUCIO MOTEL (LDDSM) liefern mit Polaris ein solides Album zwischen progressivem Metal und Stoner Rock. Ein Kritikpunkt ist der Gesang, der sich gegen die Saitenfraktion kaum intensiv in Szene setzt. Das Hinzuziehen von Shouts ist ab und wann da, aber insgesamt viel zu selten, um bleibenden Eindruck im Gehörgang zu hinterlassen. Die Scheibe ist technisch gut gemacht, muss aber ohne besondere Höhepunkte auskommen.
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