Michael Moynihan hat ein Faible für das Extreme. Nicht nur seine Band Blood Axis ist Ausdruck dessen, auch das 1998 von Feral House veröffentlichte Buch „Lords of Chaos – The Bloody rise of the satanic metal unterderground“ zeugt davon: Black Metal ist das Thema. Dabei gehen Moynihan und sein norwegische Kollege Didrik Soderlind so systematisch vor, wie es sich für ein „Sachbuch“ gehört. Denn um den Idealen des Black Metal in Buchform gerecht zu werden, ist es nicht nur notwendig die Ableitung dieser Stilrichtung aus der musikalischen Historie zu beleuchten. So werden neben den musikalischen Impulsgebern Coven, Bathory, Venom oder Mercyful Fate dieser originär norwegischen Welle des Black Metal auch die spirituellen Väter wie Anton La Vey zitiert. Die zahlreichen Interviews mit wichtigen Protagonisten des Black Metal ermöglichen ein „authentisches“ Nachvollziehen der Entwicklung des Black Metal am Ende der 80er bzw. zu Beginn der 90er in seiner Kompromisslosigkeit sowie der daraus resultierenden Konsequenz in den Handlungen der Beteiligten die zu brennenden Kirchen und Mord führte. Varg Vikernes, Hendrik Möbus, Ihshan, Bard Eithun oder Hellhammer seien als Interviewte exemplarisch genannt. Diese Studie zu einer der extremsten Musikrichtungen dieser Welt ist nun in deutscher Übersetzung erschienen. Um einige Abschnitte wurde diese Ausgabe gegenüber dem Original erweitert. UFOs im Gedankengut des Varg Vikernes werden thematisiert, der Abschnitt „Selling Satan – Satan verkaufen“ wirft einen kritischen Blick auf die kommerzielle Vermarktung des Black Metal, die letzten Entwicklungen der deutschen Black Metal Szene, der mit „Furor Teutonics“ ein ganzes Kapitel gewidmet war, um Hendrik Möbus sind nachgetragen und der Black Metal Länderüberblick durch „Finnland“ ergänzt. Wer wissen will, was Black Metal einmal war, dem ermöglicht „Lords of Chaos“ einen Einblick durch eine Fülle von Fakten, Meinungen und Bildmaterial.
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