Lord Of The Lost - The Heartbeat Of The Devil

Review

Galerie mit 43 Bildern: Lord Of The Lost - Summer Breeze Open Air 2024

LORD OF THE LOST gehören zur umtriebigen Sorte. Erst im Sommer des vergangenen Jahres haben sie ihr siebtes reguläres Studioalbum, „Judas“, veröffentlicht, bald geht es auf Tour mit IRON MAIDEN für ein paar Konzerte in Europa und im Herbst folgt nach Jahren des pandemiebedingten Stillstandes eine eigene Headlinertour. Zur Einstimmung auf die Sommerkonzerte und als Nachverwertung ihres sehr gut durchdachten „Judas“-Konzeptes legt die Band mit „The Heartbeat Of The Devil“ eine kleine EP vor, bevor 2023 dann Album Nummer acht folgt.

LORD OF THE LOST – Eine Single, drei Cover

Warum LORD OF THE LOST ausgerechnet dieses Stück aus ihrem Doppelalbum mit einer physischen Zweitverwertung versehen, ist nicht ganz klar und spielt auch keine Rolle. Wer das Album zuhause hat, bekommt nun zusätzlich zum dort vertretenen, normalen Mix noch einen kürzeren Single Edit zu hören. Eine Pianoversion des Stücks beendet die EP. Diese ist gut, aber unauffällig.

Dazwischen befindet sich mit mehreren Coversongs der wirklich spannende Teil. Die drei Coverversionen stammen von LADY GAGA, IRON MAIDEN und aus dem Rock-Musical „Hedwig And The Angry Inch“, das hierzulande eher unbekannt ist. Die Motivation hinter dem LADY GAGA-Cover, übrigens nach „Bad Romance“ der zweite Song der Künstlerin, den die Hamburger mit einem Cover beehren, ist klar, das Stück heißt schließlich „Judas“. Zudem gibt Mastermind Chris Harms häufig zu verstehen, dass er großer Fan der extravaganten Sängerin ist. LORD OF THE LOST bauen daraus einen flotten Gothic-Metaller mit Partyschlagseite und ordentlich Pop-Appeal, was bei dem Original kein Wunder sein sollte.

Aus IRON MAIDENs „Children Of The Damned“ hat die Band eine Gothic-Rock-Ballade mit opulent-metallischem Finale gemacht. Die Version überzeugt durchaus , da sie einen ganz eigenen Ansatz an den Klassiker von „The Number Of The Beast“ wählt und dadurch ureigenen Charme versprüht, obwohl der Aufbau des Songs gleich geblieben ist.

„Wig In A Box“ vom „Hedwig And The Angry Inch“-Musical, das auch verfilmt wurde, ist eine klassische Musicalnummer, die langsam beginnt und sich immer weiter steigert, samt orchestralen Melodien, ordentlich Pomp und sogar ein paar Screams und Blasts. Wenn man das Original bei YouTube anschaut, wirkt das Cover im Vergleich noch besser.

„The Heartbeat Of The Devil“ könnte auf den Titelsong glatt verzichten

Der Titelsong ist kein schlechtes Stück, aber die drei Coversongs haben LORD OF THE LOST so verdammt gut umgesetzt, dass er doch verblasst. Die Düster-Metal-Institution sollte mal über ein reines Coveralbum nachdenken. Obwohl die Thematik ausgelutscht ist, macht die Band ihr hier ordentlich Feuer unterm Hintern.

Shopping

Lord Of The Lost - The Heartbeat Of The Devil (EP)bei amazon5,99 €
29.04.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

Shopping

Lord Of The Lost - The Heartbeat Of The Devil (EP)bei amazon5,99 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37240 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Lord Of The Lost auf Tour

5 Kommentare zu Lord Of The Lost - The Heartbeat Of The Devil

  1. Watutinki sagt:

    Bleibe dabei, es gibt absolut nicht’s was ich an dieser Band mag, außer dass ich ihnen zugestehe, dass sie das musikalische und marktwirtschaftliche Verständnis haben, Gothic Metal kommerziell erfolgreich zu kreieren und zu verkaufen. Die Affinität zu der Gaga Tante oder von mir auch liebevoll als „Björk für arme “ betitelt, passt da ideal.
    Da wünsche ich mir seit über einem Jahrzehnt die Dreadful Shadows wieder herbei (ja ich weiss, mag musikalisch auch nicht jeder) und dann kriegt die Welt so ne poppige Chart Schleuder vorgeworfen. Schadet mehr, als das es nützt. Wer diesbzgl. aber natürlich weniger auf ernsthafte Grufti Vibes Wert legt, hat natürlich seine Freude daran. Lieber noch mal zum X-ten Mal Then Comes Silence reinschmeißen, da sitzt das Herz an der richtigen Stelle und die Mucke ist auch viel besser.

  2. nili68 sagt:

    Das ist halt Gothic für die Dorfdisco, damit die auch mal ’nen Grund haben ihre schwarzen Klamotten spazieren zu tragen.
    Wenn schon, dann London after Midnight oder wenn’s kommerzieller sein darf The Sisters of Mercy. Aktuellere Bands fallen mir gerade nicht ein.
    Ich bin letztens über das hier gestolpert und wieder etwas auf den Geschmack gekommen: https://www.youtube.com/watch?v=bQm_B5oJomc
    😉

  3. Watutinki sagt:

    „Ich bin letztens über das hier gestolpert und wieder etwas auf den Geschmack gekommen: https://www.youtube.com/watch?v=bQm_B5oJomc
    😉“

    Kann was! Then Comes Silence wäre dann halt die modernere Variante die auch was kann.

  4. nili68 sagt:

    Wenn wir ein richtiges Forum hätten, könnte man das ja ohne Spam-Vorwurf vertiefen..

    https://www.youtube.com/watch?v=55uYm8Ve49I

    Ich sollte mehr Gothic Rock hören. 😀

  5. doktor von pain sagt:

    Ich höre ab und zu ganz gerne Gothic Rock (allerdings nicht so was wie Lord of the Lost) und kannte Eyes of the Nightmare Jungle noch nicht. Gefällt mir gut, danke für den Tipp!