Lord Of The Lost - Blood & Glitter

Review

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LORD OF THE LOST haben an Heilig Abend ihre Fangemeinschaft mit der spontanen Ankündigung ihres achten Rockalbums „Blood & Glitter“ tüchtig überrascht. Laut Fronter Chris Harms soll das Album eine Antithese zum mittlerweile gängigen Konzept des monatelangen Anteaserns samt einem halben Dutzend Vorabsingles sein. Der Langzeitwert des Albums soll im Vordergrund stehen und nicht der finanzielle Wert des Albums am Releasetag. Auf Charts und „sinnlose Reviews“ soll geschissen werden. Wir versuchen uns nichtsdestotrotz an einer Rezension.

„Blood & Glitter“ – Ein Tribut an die musikalischen Siebziger

Der Name des Albums ist angelehnt an einen Bildband von Mick Rock, welcher in den Siebzigern so ziemlich jeden Rockstar vor der Kameralinse hatte. Musikalisch steht die Liebe zu den Achtzigern plus die Optik eben jener Siebziger im Vordergrund, natürlich im bekannten LORD-OF-THE-LOST-Gewand. Dies stellt eine willkommene Abwechslung zu den beiden eher mythologisch geprägten Vorgängern „Judas“ und „Thornstar“ dar.

„Blood & Glitter“ bietet 13 neue Songs, keine Balladen und soll die Energie einer Liveshow der Band verkörpern. Und tatsächlich fühlt sich die Scheibe ein wenig wie ein Best Of ihres bisherigen Schaffens an. Es ist insgesamt wieder kompakter, kommt schnell zum Punkt und fühlt sich trotzdem neu und erfrischend an. Dazu tragen auch die passend eingesetzten Gäste Marcus Bischoff (HEAVEN SHALL BURN), Andy LaPlegua (COMBICHRIST), Ally Storch (SUBWAY TO SALLY) und, ja ihr lest richtig, Blümchen bei.

Vom dreiminütigen Opener und Titeltrack über das giftige „Leave Your Hate In The Comments“ bis zum industrial-esken „Reset The Preset“ und dem ohrwurmigen „Save Our Souls“ bündeln LORD OF THE LOST ihre Qualitäten. „One Last Song“ zum Abschluss lebt vom Kontrast, dass es der letzte Song ist, den Harms zu seinen Lebzeiten singen möchte, kommt aber mit einem der positivsten Vibes auf dem ganzen Album um die Ecke.

Auch wenn nicht alle Stücke Killer sind, so ist doch kein Ausfall dabei und das am Ende befindliche ROXETTE-Cover „The Look“ mit Feature von Jasmin „Blümchen“ Wagner zeigt einmal mehr, dass LORD OF THE LOST sich nicht um Genrekonventionen scheren – und das ist auch gut so.

LORD OF THE LOST ist die Überraschung gelungen

„Blood & Glitter“ kam überraschend, sah und siegte. Fans der Band werden sich tierisch über so unerwartet veröffentlichtes Material ihrer Lieblingsband freuen und LORD OF THE LOST gehen mit ihrem neuen Album den nächsten Schritt in Richtung Headlinerposition auf Festivals. So sieht ein gelungener Jahresabschluss aus!

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01.01.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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