Lord Belial - Unholy Crusade

Review

Zuerst einmal muß ich darauf hinweisen, daß ein Album, das gleich zu Beginn mit billigem Waffengeklirr und ein paar Kriegerschreien „glänzt“, es bei mir wirklich schwer hat. Hier ist das dann auch repräsentativ für das ganze Konzept und das, was ich vom schwachen Gekrächze verstehe. Auch z.B. bei den Viking-Metallern von Mithotyn (bei sowas wie Manowar sowieso), nerven diese fantasyverzerrten Vorstellungen bzw. Spekulationen darüber wie ruhmreich und schön Kriege und wie beneidenswert die Krieger doch seien. Für dergleichen existieren Vokabeln wie klischeehaft, naiv und pathetisch. Besonders wenn dann in „Divide et imperia“ eine liebliche Frauenstimme irgendwas von „…christian hordes …final battle… down on your knees and pray, it’s time for you to die“ trällert, wird’s unfreiwillig komisch. Während der Vorgänger „Enter the Moonlight gate“, besonders Stücke wie „Lamia“ mit Folkeinflüssen und Melodien beeindruckten, verfährt man hier nach der selten aufgehenden Gleichung „härter = besser“. Solch ein Album bzw. solches (immerhin einigermaßen produzierte) Material hat einfach das Pech, daß es zu spät erscheint und mittlerweile von Landsleuten (Verweis auf Dark Funeral) höhere Ansprüche geschürt wurden. Erwähnenswert neben seltenen Gitarrensolos und wenigen interessanten Stellen ist höchstens noch „Master of Destruction“, ein Stück, das tatsächlich mitreißt und auf Geschmack seitens der Musiker schließen läßt. Ansonsten spielt man eben seinen urigen Black-Metal mit Heavy-, Thrash- und Death-Einflüssen (klingt hier und da ein wenig nach Carcass) vermischt in einem Riffbrei, aus dem irgendwie nichts richtig herausragt, der zwar nicht wirklich vorhersehbar, aber trotzdem langweilig ist (v.a. das Schlagzeugspiel). Na ja, wenigstens dient dieses Werk dazu, daß Dark (bald nennen sie sich Evil die BMler :), Vassago, Bloodlord und Sin ihre heidnischen Kriegsgelüste vorerst ausgetobt haben und diese nicht an irgendwelchen armen, kleinen schwedischen Christendörfern auslassen müssen. Abschließend kann ich dem Patient BM nur Deja-Vue-Symptome bescheinigen und warte auf die heilsame Erfindung von Innovationspulver (hat jemand in dem Zusammenhang ein Idee wie man solche CDs noch sinnvoll Nutzen kann? :).

24.07.1999
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