Lord Belial - Nocturnal Beast

Review

So langsam aber sicher muss man sich fragen, warum LORD BELIAL immer noch ein Geheimtip in Fankreisen sind. Seit der Bandgründung vor 13 Jahren ist bei den Schweden ein stetiger Aufwärtstrend in Punkto Qualität und geradliniger Stilentwicklung zu verzeichnen, der mit dem sechsten Opus „Nocturnal Beast“ sein (hoffentlich nur) vorläufiges Ende findet. Angesichts der elf neuen Elegien ist das bisher zurückhaltende Feedback schwer verwunderlich, bietet „Nocturnal Beast“ doch alles, was das schwarze Herz begehrt: vom ausdrucksstarken Layout bis hin zu den Trauergesängen, die die Linie des Vorgängers „The Seal Of Belial“ konsequent weiterverfolgen. So wird wieder mehr auf Midtempo als auf schwarze Raserei gesetzt, allerdings weist das vertracktere Songwriting eine deutlich höhere Halbwertszeit auf. Einen Sprung nach vorne haben LORD BELIAL auch in der Entwicklung der Atmosphäre gemacht: typisch nordisch-klirrende Gitarrenläufe paaren sich mit neblig hauchenden Cleanparts und kreieren vor allem während der Refrains eine majestetische Düsternis, die hoffnungslos und schwermütig wie die Äste einer Trauerweide der Welt ihr Leid klagt („Desolate Passage“, „Insufferable Rituals“, „Fleshbound“). Trostlose schwedische Schwarzmalerei auch bei den perfekt plazierten, klassisch angehauchten Soli und Thomas Backelins Vocals, der sich über die Jahre zu einem starken Sänger gemausert hat. Ganz starke acht Punkte, die hoffentlich bald den ihnen gebührenden Widerhall finden.

04.01.2006
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