Looking 4 A Name - Tetragram

Review

LOOKING 4 A NAME sind bereits einige Jahre als Progressive-Metal-Coverband auf italienischen Bühnen unterwegs gewesen, als sie 2004 ihr erstes Demo „Lookin For…“ veröffentlichten. Mit „Tetragram“ liegt nun ihr Erstlingswerk vor, das merkwürdigerweise nicht mal halb so gut gefällt wie es die bisherigen guten Bewertungen weismachen wollen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass „Tetragram“ bisher fast ausschließlich von italienischen Magazinen rezensiert wurde.

Bei besagtem Album handelt es sich um ein Konzeptalbum über die vier Elemente, was auch immer nun ein Tetragramm mit dem fünfzackigen Stern auf dem Titelbild zu tun haben mag (man stelle sich vor, da wäre da tatsächlich ein Viereck auf dem Deckblatt – wie unmystisch). Diese Aufteilung hätte man sich aber genauso gut sparen können, denn eigentlich hört sich das alles gleich an. Na gut, vielleicht kann man auf dem Wasser-Teil tatsächlich Verspieltheit oder bei Luft Erhabenheit heraushören, aber über Schema-F-Interpretation geht es nie hinaus.
Dabei fängt „Tetragram“ mit „The Beast“, das neben fünf weiteren Stücken keinem der vier Elemente zugeordnet ist (totale Überfrachtung, wohin man schaut), ja solide an. Nicht sonderlich progressiv oder vertrackt, aber immerhin noch gitarrenorientiert, ab und zu ein schüchterner abrupter Themawechsel und ein Riff, das zwar nicht vor Innovation strotzt, aber sich gut hören lässt. Doch mit dem folgenden Titelstück verfängt man sich in einem klebrigen Balladenverschnitt, der mit dem folgenden Element Erde mit einem wie Buschtrommeln produzierten Schlagzeug immer weiter in Richtung Kitsch gleitet.
Nur bei den vier Liedern, die dem Feuer gewidmet sind, hört man ansatzweise etwas heraus, das Metal oder Rock sein könnte. 75 Minuten ohne sonderlich Abwechslung ist ja ohnehin schon harter Tobak, aber dann noch weichgespülter, viel zu keyboardlastiger Pop-Rock – das ist zu viel. Wer Metal sucht, geht am besten gleich weiter, wer anspruchsvollen und einfühlsamen Progressive Rock sucht, auch, und wer sich dann auch vom banal-schwammigen Keyboardgeklimper ohne jeglichen melodischen Tiefgang nocht nicht abschrecken lässt, ist entweder taub oder möchte sich an tonaler Dekadenz laben.

Für das nächste Mal gilt jedenfalls: Weniger, am besten gar kein spielzeitstreckendes Gesülze, dann klappt es auch mit den guten Ideen – die ja durchaus auch vorhanden sind.

23.02.2008

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1 Kommentar zu Looking 4 A Name - Tetragram

  1. zoti sagt:

    Da war mal wieder ein Rezensent am Werk, der zu atmosphärischem Progressive Rock keinen Zugang hat. Traurig!!

    8/10