Lonewolf - The Fourth And Final Horseman

Review

LONEWOLF sind schon lange keine Unbekannten im Underground. Die Band hat sich durch zahlreiche Auftritte eine kleine, aber treue Fangemeinde erspielt und konnte in der Vergangenheit vor allem auf dem Live-Sektor überzeugen. Mit „The Fourth And Final Horseman“ legt die Truppe um Sänger/Gitarrist Jens Börner bereits ihr siebtes Album vor. Die musikalische Ausrichtung hat sich seit dem letzten Album „Army Of The Damned“ glücklicherweise nicht geändert, was Fans der Band freuen dürfte.

Das wiederum ruft aber erneut die Kritiker der Band auf den Plan. Die Nähe zu einigen Szenegrößen des teutonischen Stahls wird LONEWOLF seit jeher vorgeworfen. Man kann die durchaus vorhandenen Einflüsse natürlich auch auf „The Fourth And Final Horseman“ (teilweise deutlich) heraushören, aber die Franzosen adaptieren nicht blind die Riffs der Vorbilder. Dass sich einige der Melodien nach RUNNING WILD anhören, wie beispielsweise in „The Brotherhood Of The Wolves“, lässt sich nicht von der Hand weisen und auch die älteren HELLOWEEN werden hier und da zitiert. Das kann man der Band natürlich negativ auslegen. Allerdings hat das ehemalige Heavy-Metal-Flaggschiff RUNNING WILD so fesselnde Melodien schon seit 1996 nicht mehr auf die Kette gekriegt (die packenden zweistimmigen Gitarrenduelle liegen bei HELLOWEEN sogar noch länger zurück). Deshalb kann ich mit den Reminiszenzen gut leben. Das wäre natürlich anders, wenn das Material songwriterische Schwächen aufweisen würde, tut es aber nicht. Stücke wie der die Platte abschließende Ohrwurm „Destiny“, „Hellride“, der Titeltrack oder „Dragonriders“ gehören definitiv mit zum Besten, was der True Metal momentan zu bieten hat und bringt alle Facetten des Genres gut auf den Punkt. Es gibt haufenweise Mitsinghymnen, kernige Riffs, wunderbare Gitarrenmelodien und ansprechende Arrangements auf „The Fourth And Final Horseman“ zu hören. Verglichen mit ihren vorherigen Alben haben sich LONEWOLF im kompositorischen Bereich sogar noch gesteigert.

Zwar zündet nicht jede Nummer auf Anhieb und auch der Gesang von Jens Börner ist sicherlich gewöhnungsbedürftig. Dennoch können LONEWOLF mit ihrem neuen Album spätestens nach drei Durchläufen überzeugen und ich kann für Genrefreunde ohne schlechtes Gewissen eine Kaufempfehlung aussprechen. „The Fourth And Final Horseman“ eignet sich hervorragend die nächste Gartenparty mit dem Kumpels musikalisch zu untermalen. Macht Spaß, dat Dingen.

29.06.2013
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