Lo! - Monstrorum Historia

Review

Vor etwa anderthalb Jahren veröffentlichten die australischen Sludge-Haudegen LO! ihr Debüt „Look And Behold“, nun legen die vier Herrschaften aus Sydney mit „Monstrorum Historia“ ihr Zweitwerk nach. Die Platte erscheint via Pelagic Records und bietet elf Songs mit einer Gesamtspielzeit von knapp 42 Minuten.

Stilistisch haben die Australier im Vergleich zum Vorgängerwerk keine wesentlichen Korrekturen vorgenommen – nach wie vor bewegt sich die Band im Schnittfeld von Sludge und Hardcore, hinzu gesellen sich immer wieder diverse progressive Parts. Vor allem auf der zweiten Albumhälfte finden merklich melodischere Einflüsse Eingang in die Songs, die im Vergleich zum Vorgängerwerk insgesamt deutlich homogener und ausgereifter klingen. Kam „Look And Behold“ gelegentlich noch etwas zu verschachtelt und bemüht daher, bewerkstelligen es die Herrschaften aus Down Under anno 2013, ihre Ideen besser zu kanalisieren und auszuarbeiten. Und so wissen Songs wie das kernige „Bloody Vultures“ und das schroffe „Carancula“ bereits beim ersten Durchlauf zu überzeugen.

Interessant bleibt „Monstrorum Historia“ aber insbesondere aufgrund der clever platzierten melodischen Elemente. So werden beispielsweise das recht verschachtelte „Ghost Promenade“ oder das gemächlich aufmarschierende „Fallen Leaves“ durch zurückhaltendere, eingängigere Momente aufgelockert. „Lichtenberg Figures“ wiederum wartet mit interessanten, sehr einprägsamen Vocal-Arrangements auf. Stärkster Track der Platte ist für mich jedoch „Bleak Vanity“, das sehr vielseitig daherkommt und vor allem gesanglich an die Labelkollegen ABRAHAM zu deren „An Eye On The Universe“-Zeiten erinnert. Mit „Crooked Path – The Strangers Ritual“ und „Beneath Weeping Willows“ finden sich dann sogar zwei Instrumental-Songs auf der Platte, die eine willkommene Verschnaufpause darstellen. Das fast schon doomige „So Below (Before We Disappear)“ bildet dann den starken Abschluss von „Monstrorum Historia“.

Letztlich ist es vor allem die zweite Hälfte des Albums, die mich restlos überzeugt. Der Auftakt gestaltet sich hier und da noch etwas unspektakulär, spätestens ab dem sechsten Track „Fallen Leaves“ aber agieren LO! auf durchgängig starkem Niveau. Es bleibt festzuhalten: Die Australier haben sich im Vergleich zum Vorgängerwerk steigern können, präsentieren sich zugänglicher und gereifter –  und stauben mit dieser Leistung sehr gute sieben Punkte ab.

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19.04.2013

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