Livstid - Livstid

Review

Hardcore never dies! Das sagen sich jedenfalls die Norweger LIVSTID, die sich fernab aller gängigen Trends, welche bezüglich harter Musik seit geraumer Zeit eher in Richtung Metal tendieren, ganz deutlich um das Thema Hardcore kümmern. Man fühlt sich beim Hören dieses ersten vollständigen Albums der Band sofort in die 1990er Jahre zurückversetzt, als der Crustpunk noch richtig groß geschrieben wurde und die zugehörige Szene noch größer war als die paar verirrten Irren, die hier und da auf Konzerten noch mit Teilzeit-Iro und vollgewich… äh, -gesprühter Kutte rumgerannt sind. Punk ist offenbar doch noch nicht tot.

Wie dem auch sei, LIVSTID besorgen es dir so richtig amtlich nach alter, skandinavischer D-Beat-Rüpelart. Es gibt politisch ambitionierte Texte in Landessprache, meist kurze, bis zu zweiminütige Eruptionen, die sich eher im Uptempo-Bereich aufhalten, ab und an kleine Ausflüge ins Grind-Gemetzel und überhaupt so richtig Dampf auf dem Kessel. Hinzu kommt kräftiges Geschrei und Gebrüll, das selbst Phil Vane (R.I.P.) noch Freude machen würde und den ganzen Kuchen schön rund formt. Was also will das langsam alternde aber nicht minder aufmüpfige Punk-Herzchen mehr? Eben, nix!

Mit für diese Musik ordentlichem Sound und der nötigen Portion Wildheit bersten sich LIVSTID durch ihre 16 Songs, mischen den Mob ordentlich auf und halten dann ganz fix wieder die Klappe. Kurz und bündig, zackig und garstig, so wie wir das wollen. Zwar kommen die norwegischen Hardmeier nicht an Crust-Götter wie EXTREME NOISE TERROR oder ihre schwedischen Sinneskumpels WOLFBRIGADE und MASSGRAV ran, aber sie machen ihre Sache trotzdem fein. Ab die Sau!

17.10.2011
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