Livløs - And Then There Were None

Review

LIVLØS sind eine noch recht junge Band aus Dänemark, welche nach ihrem Debütalbum „Into Beyond“ mit dem zweiten Streich zurückkehrt. Als Vorbilder nennt die Melodic-Death-Metal-Band AT THE GATES und CARCASS sowie DEATH und THE BLACK DAHLIA MURDER. Das sind allesamt recht große Fußstapfen, in welche der Fünfer tritt und diese müssen erst einmal ausgefüllt werden.

LIVLØS – Ein Stück Schweden kommt nach Dänemark

Tatsächlich scheint der Einfluss von AT THE GATES am Stärksten durch. LIVLØS spielen ihren melodischen Death Metal nach dem Vorbild insbesondere der 90er-Jahre-Alben der Göteborger Melodic-Death-Macht. Sprich: der Fuß steht sehr häufig auf dem Gaspedal, rasende Riffs paaren sich mit den aggressiven Shouts von Niklas Lygge und klaren Gesang gibt es nicht.

Der druckvolle Mix des Albums stammt von Jacob Bredahl, welcher früher bei HATESPHERE ins Mikro gebrüllt hat. Die schöne, ausdifferenzierte Produktion gibt den Gitarren viel Raum, ohne aber das Drumming oder den Gesang in den Hintergrund zu stellen. Generell lebt das Album von seiner differenzierten Gitarrenarbeit, welche den skandinavischen Melodic Death Metal so groß gemacht hat.

Stücke wie „Pallbearer“ demonstrieren, dass LIVLØS es schaffen, über weite Strecken abwechslungsreiche Songs inklusive Soli, Blast-Parts und Breakdowns zu schreiben. Dabei gewinnen sie nicht den Innovations-Blumentopf des Jahres, doch auf jeden Fall den Preis für ein ehrliches, handgemachtes Album ihres Genres. Die Stücke haben allesamt Moshpitgarantie bei den künftigen Auftritten der Band. Die Spielfreude der Band ist dem Album zu jeder Zeit anzumerken.

„And Then There Were None“ – Vierzig Minuten Zerstörung

Es tut zwar gut, wenn in der Mitte des Albums das Interlude „Kistefjael“ ein paar akustische Töne ins Spiel bringt, aber ansonsten prügelt sich LIVLØS durch die knappen vierzig Minuten Spielzeit recht kompromisslos durch. Insofern ist es angebracht, dass das Album in dieser kompakten Länge verbleibt, denn bei einer deutlich höheren Laufzeit müsste vermutlich noch etwas mehr Abwechslung ins Spiel kommen.

18.10.2021

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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