Living Gate - Suffer As One

Review

Death Metal aus dem Hause WIEGEDOOD, YOB, AMENRA oder PREDATORY VOID? Das riecht nach Hardcore-Schlagseite, vielleicht ein paar progressiven oder postigen Elementen – einfach nach einem Album, das auf der Speisekarte eher unter den etwas exotischen Empfehlungen des Chefkochs zu finden ist. „Suffer As One“ ist aber schließlich unterm Strich alles, nur das nicht. Mit seiner EP „Deathlust“ hatte das Quartett bereits durchschimmern lassen, dass hier tiefe Dunkelheit auf den Spuren von MORBID ANGEL und Konsorten regiert, die auf dem ersten Langeisen entsprechend manifestiert wird.

Wenige Einflüsse aus dem Background der Musiker

Und doch bleibt es nicht unbemerkt, dass bei LIVING GATE fähige Herrschaften wie Wim Sreppoc (Drums), Lennart Bossu oder Levy Seynaeve (beide Gitarren) am Werk sind, denn auch wenn man es hier nicht mit Technical Death Metal zu tun hat, ist das spielerische Niveau der Platte dennoch markant. Während „To Cut Off The Head Of The Snake“ als Opener ein nicht ganz unvertrackter, aber letztlich dennoch brachialer Bolzer ist, spielen die Belgier im Nachgang auch gerne mit melodiösen Tempowechseln wie auf „Overcome, Overthrow“ oder „A Unified Soul“. Aufgrund des sich dadurch teilweise schon fast tonnenschweren Charakters, erinnert das Kollektiv durchaus auch mal an IMMOLATION.

Für weiteres Namedropping bietet sich „Suffer As One“ darüber hinaus in jedem Fall an, denn auch wenn die Einflüsse der Band sicherlich vorwiegend im US-amerikanischen Death Metal liegen, so sorgen alleine die breiten spielerischen Fähigkeiten der Mitglieder für ein graufarbenes Potpourri an tiefdunklen Beimischungen. So will man im Jahr 2024 ein entsprechendes Album auch keineswegs für fehlende Eigenständigkeit kritisieren, doch auch wenn nachhallende Passagen vorhanden sein mögen, fehlen für den großen Wurf noch die tiefen Widerhaken.

Alte US-Schule

So ist „Suffer As One“ ein durchaus gutes Debüt, das mit seiner sperrigen Wuchtigkeit durchaus einen gewissen Anspruch mitbringt und diesen über die versierten Musiker auch transportieren kann. Zukünftig kann auf diesem Fundament sicherlich aufgebaut und vielleicht noch etwas mehr Einflüsse aus dem Fundus der Mitstreiter eingearbeitet werden.

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21.10.2024

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2 Kommentare zu Living Gate - Suffer As One

  1. destrukt. sagt:

    Geiler Scheiß! „Destroy and Consume“ erinnert nicht selten an alte Decapitated, insbesondere „Spheres of Madness“. Bin ich doch glatt vorsichtig gehyped!

  2. destrukt. sagt:

    Für mein Empfinden gelingt Living Gate hier ein durchaus schmackhaftes Debüt, das die brutale choppyness von „Souls to deny“, den dunklen Drive der „Formulas…“ und das technisch-mäandernde Riffing europäischer Vertreter wie frühen Decapitated oder Anata kombiniert. Will sagen, eine kleine Hommage an den DM der späten 90er/Anfang 2000er. Anders als vllt bei den Hauptbands wird nicht über den Tellerrand geschaut, sondern einfach auf extrem hohem Niveau gehuldigt. Für Fans genannter Mukke absolut empfehlenswert. 7,5

    7/10