Living Corpse - And Everything Slips Away
Review
Wäre ich jetzt ein ganz fauler Mensch, würde ich sagen: Lest das Review „There Is Hell Believe Me…“ von BRING ME THE HORIZON, zieht am Ende ein paar Pünktchen ab, und fertig ist die Bewertung von „And Everything Slips Away“ der fünf Italiener von LIVING CORPSE. Denn was die Jungs auf ihrem zweiten Full-Length-Album präsentieren, ist dem Sound der Metalcore-Legenden aus dem Königreich so ähnlich, dass man Sie durchaus als freches Plagiat aburteilen könnte.
Dass die Kopie aber nicht immer schlechter ist als das Original, gilt eben nicht nur für die Druckerpatronen vom Laden um die Ecke, sondern manchmal auch für Musik. So schafft es der Opener „Human Conception“ direkt ins Ohr, mit dicken Riffs, dem wütendenden Shouter, der der verschollene Zwilling von Oli Sykes sein muss, und den guten Melodien, ballern die ersten Tracks fast schon eine Nummer brutaler, und damit irgendwie besser als das Original, aus den Boxen. Ab und zu traut sich sogar mal ein wuchtiger Breakdown ins Geschehen, um in bester EMMURE-Manier zu walzen, und auch mit Experimenten, wie dezenten Elelktro-Klängen, oder einer Frauenstimme (ja ich weiß, auch DAS haben BMTH vorher schon gemacht) wird nicht gespart. Klar, innovativ ist das alles nicht, und das man damit schnell an Grenzen stößt beweisen eher lahme Nummern wie „How The Hell Are You Gonna Pay Your Dues „, oder „Forgetting „. Trotzdem bleibt die Leistung an den Instrumenten dauerhaft solide, und gerade die erste Hälfte der Platte bietet ordentliche Ohrwürmer.
So bleibt nach der relativ kurzen Spielzeit ein ganz netter Eindruck zurück, denn bis auf wenige Hänger, und dem offensichtlichen Mangel an eigenen Ideen, schafft man es hier, dem völlig abgelutschten MetalCore-Drops noch etwas abzugewinnen. Wer auf die oben genannten abfährt, und vom modernen Sound einfach nicht genug bekommen kann, darf hier also beherzt zugreifen.
Living Corpse - And Everything Slips Away
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Metalcore, Modern Metal |
Anzahl Songs | 11 |
Spieldauer | 35:40 |
Release | |
Label | Coroner Records |
Trackliste | 01. Human Conception 02. Smile to the Victory 03. Run Away 04. Set Me Free 05. The Light of the Answers 06. Across the Sea of Desperation 07. Nothing 08. How the Hell Are You Gonna Pay Your Dues 09. Now Rise the Fuck Up 10. Forgetting 11. X |