Lividity - To Desecrate And Defile

Review

Die in Illinois beheimateten, nun schon seit mehr als 15 Jahren auf zahllosen EPs, Splits und Full Lengths ihr blutiges Unwesen treibenden Metzger LIVIDITY servieren mit “To Desecrate And Defile“ ihre erste Schlachtplatte seit rund drei Jahren.

Ein Blick auf infantil-amüsante Liedtitel wie “Gut The Slut Before I Fuck“ – etwa die nette Dame auf dem Cover? – zeigt, dass man sich lyrisch schon einmal treu geblieben ist und auch musikalisch macht der Opener des Albums genau da weiter, wo man 2006 mit “Used, Abused And Left For Dead“ aufgehört hat: Bei brutalem, ordentlich mit Gore- und insbesondere Porngrind-Elementen vermengtem Death Metal. So grindet und groovt man sich bei erstaunlichen 42 Minuten Spielzeit durch oftmals von Filmsamples eingeleitete Knüppelorgien mit Triple-Vocals in Form von ultratiefem Schweinegrunzen, nicht ganz so tiefem, aber dafür dämonischem Schweinegrunzen und seltenem -quieken.

Eine herausragende Leistung im technischen Bereich sucht man auf “To Desecrate And Defile“ zwar vergebens, dafür findet man aber seitens der Musiker eine merkliche Freude am Suhlen im Matsch des durch die ziemlich erbarmungslose Phonoattacke niedergemähten, vornehmlich weiblichen Fleisches. Leider ist die Produktion nicht ganz optimal und so fehlt noch ein wenig Druck, der dieser Orgie zusätzliche Zerstörungskraft gegeben hätte.
Würde man bei den 13 natürlich recht gleichförmigen Nummern irgendwelche Höhepunkte nennen – beispielsweise “Sorround By Disgust“ mit seinen zwischen dem Geblaste immer wieder aufkommenden, mächtigen Groovepassagen, das schon angesprochene, ebenfalls heftig drückende “Gut The Slut Before I Fuck“ oder das stattliche Nonstop-Geballer „Mass Genocide“ – man täte damit vielen anderen, ebenfalls ziemlich gut geschärften Hackebeilen dieses Albums Unrecht.

Wie sagt man doch so schön und in klischeegeschwängerter Phrase: Sicherlich werden (und wollen) LIVIDITY hier keinen Innovationspreis gewinnen, aber sie machen ihre Sache innerhalb der recht engen stilistischen Grenzen ihres Genres sehr gut. So ist “To Desecrate And Defile“ eine, wenn nicht die eingängigste LIVIDITY-Veröffentlichung bis zum heutigen Tag – worunter die Brutalität und Kompromisslosigkeit glücklicher- und erstaunlicherweise aber kaum gelitten hat.

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10.11.2009

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