Schweren Kram werfen uns LIVID aus dem US-Städtchen Minneapolis über den großen Teich – „Beneath This Shroud, The Earth Erodes“ nennt sich das Debüt des Quartetts. Auf fünf Titel und eine dreiviertel Stunde Spielzeit bringt es das erste vollwertige Album von LIVID, fünfundvierzig Minuten schweren, schleppenden Stoner-Doom Metal, der die Fassade mal so richtig zum Wackeln bringen soll.
Große Vorbilder…
Zugegebenermaßen gelingt dies auch in Ansätzen: Die gesamte Produktion gibt sich schön stumpf und erdig – Mississippi-Style –, die Gitarren sind angenehm schleppend-tief und die selbstgenannten Einflüsse – von THE MELVINS über EYEHATEGOD bis zu EVOKEN – sind nun auch wahrlich nicht zu verachten. Dazu ist der an Glenn Danzig gemahnende, leicht chorale Gesang von Frontmann Cole Benson ein durchaus interessantes Element, auch wenn man als Hörerschaft phasenweise leichte Unsicherheiten in der Stimme auszuhalten hat. Das alles klingt aber erstmal nach einer soliden Doom-Mischung – und das ist es zugegebenermaßen auch. Nicht weniger, aber ganz sicher auch nicht mehr. LIVID stechen mit ihrem Debüt nicht ausreichend aus der berühmten grauen Masse hervor, machen sich wenig interessant und bleiben letztlich zu sehr in den erwähnten Ansätzen stecken. Nähme man sogar den Rausschmeißer „Into Nothing“ als einzigen Maßstab, dann wäre noch nicht einmal eine durchschnittliche Bewertung drin gewesen, so uninspiriert reiten LIVID in diesem Elf-Minuten Schinken auf drei ordentlichen Ideen rum – hypnotisch wirkt hier nur die erbarmungslos-langsam hochzählende Spielzeitanzeige an der Musikanlage. Überspitzt gesagt.
… garantieren halt kein Meisterwerk
Dass es auch besser geht im Hause LIVID, zeigt insbesondere der Oper „Descend“, der sich langsam und stimmungsvoll aufbaut, um dann letztlich in die erwartete Gitarren-Wucht auszubrechen. Oder das etwas klassisch-doomigere „Sins Of God“, das ein wenig mehr Tempo mitbringt und ein angenehmes CARONTE-Feeling versprüht. Mehr davon hätte dem Werk gut getan.
Letztlich liefert LIVID zu wenig, selbst für ein Debütalbum: „Beneath This Shroud, The Earth Erodes“ bietet zu wenig Nachhaltiges und bleibt deshalb im Bewertungs-Mittelfeld stecken.
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