Zwar wirken Bandname und der angegebene Stilmischmasch reichlich unspektakulär, aber die Tschechen haben einen doch recht gefälligen Cocktail aus Gothic Metal und Elektroelementen, die dem Synth-Pop ab und an sehr nahe kommen, gebraut. Okay, durchgehend vom Hocker haut einen „Arctangel“ jetzt vielleicht nicht gerade, doch für zwischendurch ist dieses Konglomerat aus gemäßigten PARADISE LOST, T.O.Y., SECRET DISCOVERY, DIARY OF DREAMS und aktuelleren, rockigen APOPTYGMA BERZERK mehr als in Ordnung, da die poppigen Stücke einprägsam sind, gut ins Ohr gehen, allerdings nie zu platt aus den Boxen quellen. Echtes Schlagzeug und Drumloops geben sich die Klinke in die Hand, futuristische Synthesizer gehen Hand in Hand mit satten Metalriffs, und auch stimmlich zeigt man sich abwechslungsreich und singt entweder gotisch-sonor, kraftvoll düstermetallisch oder grunzt sogar mal deathlike ins Mikrofon.
Im Gegensatz zu genreähnlichen Bands wohnt dem LIVEEVILschen Sound eine gewisse Kauzigkeit inne, und besonders das mutige „Blackdreaming“, welches die stilistischen Extreme mit verschachteltem Metal, technoidem Future Pop und Gothic-Melodien geschickt mit- und gegeneinander spielen lässt, zeigt bestens auf, wozu die Osteuropäer fähig sind. Nur wenige Parts auf dem Album tendieren in Richtung Cheesyness, und die Englischaussprache des Sängers könnte ein bisschen besser sein, doch sieben Zähler sind mehr als gerechtfertigt für diesen mit zwei Bonussongs aufgestockten Achttracker.
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