Nach anfänglichen Melodic-Rock-Einflüssen und zwischenzeitlichen Hard-Rock-Ausflügen präsentieren sich LIONS SHARE auf ihrem sechsten Album „Dark Hours“ eher recht straight und leichtfüßig. Die von zahlreichen Label- und Line-up-Wechseln gebeutelte Truppe ballert auf „Dark Hours“ eine Bangerhymne nach der anderen raus, die klassischen Hard-Rock-Zitate sind eher rarer Natur („Space Scam“), wobei Sänger Patrik Johansson (hauptsächlich durch seine Arbeit mit ASTRAL DOORS bekannt) auch locker in einer DIO-Coverband röhren könnte. Ansonsten herrschen hymnenhafte, oft rhytmusbetonte Songs mit einigen pfeilschnellen Gitarrenläufen und hier und da epischem Flair.
Zum schmissig dahingerotzten Opener „Judas Must Die“ wurde ein Video abgedreht und optimaler kann eine Single kaum klingen: Ein direkt auf den Punkt gebrachter Uptemposmasher mit einem mitschreikompatiblem Chorus und filigraner Gitarrenarbeit. Doch das ist nicht der einzige Hit, den das Trio (plus Sessiondrummer) verbuchen kann; das melodische, mit catchy Keyboards ausstaffierte „Demon In Your Mind“ läuft mindestens genauso gut rein, beim bereits genannten „Space Scam“ handelt es sich um einen coolen Rocker mit toller Atmosphäre und mit der 1A-Nummer „Barker Ranch“ liefert man die Hymne schlechthin ab. Wer es eher etwas langsamer und epischer mag, darf sich an einem Stampfer wie „Heavy Cross To Bear“ erfreuen, bei dem Johansson die ganze Klasse seines Organs in die Runde wirft. Ähnliches Kaliber: Die Abschlusspowerhymne „Behind The Curtain“.
Schade nur, dass LIONS SHARE dieses Niveau nicht durchgängig halten können. Hier und da sind dann eben auch einige uninspiriertere Momente zu finden, die gute Streuung der stärkeren Songs kaschiert dies auf den ersten Blick, aber spätestens beim dritten Durchlauf registriert man die eine oder andere Durchschnittsnummer. Da hatte ich mir nach dem vorzüglichen „Emotional Coma“ dann doch ein bisschen mehr erwartet. Dennoch solide Kost für Fans von MASTERPLAN, RIOT & Co.
Kenn 2 Lieder welche gut sind. Schenkt mir die ma!!