LIONHEART versuchen sich mit ihrem vierten Album „The Grace Of A Dragonfly“ an einen Konzeptalbum und setzen in den zentralen Mittelpunkt ihrer Songs das Thema „Zweiter Weltkrieg“. Ein schwere Thematik, die die Band für ihre neue Veröffentlichung gewählt hat und tatsächlich einiges hierbei schwierig macht. Mit einem so ersten Thema und dem hohen melodischen Anteil der neuen Tracks, ist es nicht einfach für sich selber im Kopf eine saubere Verbindung zu schließen.
Grundsätzlich sind LIONHEART das, was man von ihnen kennt und vielleicht auch erwartet. Der solide Melodic Rock erlaubt sich bei „The Grace Of A Dragonfly“ hier und da im Riffing etwas düsterer zu klingen. Die massiven Chöre im Background unterstützen diese Grundstimmung zusätzlich. Aber das war es dann auch schon.
LIONHEART: Schwierige, wichtige Thematik
Der Opener „Declaration“, die sogenannte Kriegserklärung, beginnt recht schwermütig und tragisch im Sound, ufert dennoch in einem sehr groovigen Refrain aus. Und da beginnt der innerliche Kampf: Mittanzen zu so einer Thematik? Unangenehm? Dennoch kann man LIONHEART an dieser Stelle einen sehr mitreißenden Start zusagen. „Flight 19“ ist da direkt einfacher und leichter unterwegs. Die Band bleibt in ihrem Fahrwasser und schwimmt nicht über dem Beckenrand hinaus. Die Hard Rock Nummern funktionieren auch hier, jedoch aufgrund der Thematik immer mal wieder mit angezogener Handbremse. Da bringt auch das, am Ende gesetzte „Remembrance, Praying For World Peace“, mit seinem heroischen Vibe, nicht wirklich viel.
„The Grace Of A Dragonfly“ und die Sache mit de angezogenen Handbremse
LIONHEART setzen ein immer wieder aktuelles Thema in den Fokus und umschmeicheln das Ganze mit ihrem melodischen Rock. Das wirkt am Ende, dann leider wie ein gezuckter, fluffiger Wutanfall, den man der Band dann nicht hundertprozentig abnimmt. Die Songs sind qualitativ dennoch weit oben, aber sind in ihrer eigenen Struktur gleichzeitig nicht mutig genug um dauerhaft im Kopf zubleiben. Daher reicht es mit „The Grace Of A Dragonfly“ nur für eine mittelprächtige Wertung. Fans von Hard Rock oder AOR werden hier natürlich ihren Spaß haben, auch trotz der düsteren Thematik. Groovig bleiben LIONHEART auf jedenfall, ist nur nichts ungewöhnliches oder neues und damit am Ende des Tages dann einfach nur Okay.
Hallo Jeanette,
bei Amazon Music unlimited sind schon drei Songs vom Album verfügbar, der Rest kommt am freitag rüber gerutscht auf der Datenautobahn.
Also ich finde es soweit gut gemacht und geht mir gut runter – würde da eher mit 7-8 werten wollen.
Mal schauen, wie das ganze Album am Wochenende rüber kommt. Ich mag AOR Mucke eigentlich gerne.
Liebe Grüße
vom Werner
MIttlerweile habe ich die Scheibe mehrmals komplett abgeackert und gefällt mir sehr gut –
würde das bei 8,5 von 10 sehen.