Dass die Schweden LINGUA mit ihrem aktuellen Album “All My Rivals Are Imaginary Ghosts” bereits ihr zweites veröffentlichen und mir somit bislang durchgegangen sind, löst nicht gerade einen Schock bei mir aus. Wenn das Debüt in dieselbe musikalische Richtung tendiert, ist das auch nicht weiter schlimm. Die Musik der Schweden überzeugt zu keiner Sekunde. Im Bereich des Alternative Rock angesiedelt, ist sie zu seelenlos um mich vom Hocker hauen, beziehungsweise in irgendeiner Form ansprechen zu können.

Die völlig nichtssagenden Gitarrenriffs lassen schon nach wenigen Takten des Openers “Leave Us Yours” nichts Gutes erahnen. Übelste 08/15-Riffs, die von einem anscheinend sehr gelangweilten und uninspirierten Gitarristen vorgetragen werden. Hinzu kommt der absolut nervige Gesang von Frontmann Thomas Henrikson, der eintönig in den hohen Lagen singt – wobei er die Töne manchmal nicht trifft. Das wäre aber alles noch irgendwie zu verschmerzen gewesen, wenn wenigstens die Songs abwechslungsreich arrangiert worden wären. Aber auch das ist hier nicht der Fall. Keiner der Song verfügt über einen interessanten Spannungsbogen oder Melodien, die das Potential hätten, sich langfristig im Ohr festzusetzen. Insgesamt fehlt es den Songs an Intensität, interessanten Breaks, Spritzigkeit und dem gewissen Etwas, das einen als Hörer aufhorchen lässt. Zugegeben, es ist nicht alles schlecht auf “All My Rivals Are Imaginary Ghosts”. Die positiven Facetten und Nuancen, wie etwa in “Disperse!” oder “Prodigal Son”, sind aber derart in der Unterzahl, dass sie nicht weiter ins Gewicht fallen. Wobei eigentlich gerade diese beiden Nummern für die Band als Wegweiser dienen sollten. Hier verstehen es LINGUA endlich einmal so etwas Ähnliches wie Intensität zu kreieren. Die allerdings wirkt auch nicht lange und kehrt sich schnell wieder in Langeweile um.

Ich habe keine Ahnung, was die Intention der Schweden ist. Aber so zahnlos wie sie sich hier präsentieren ist es sogar im Alternative Rock schwierig Käufer für sein Produkt zu finden. Wer schon immer mal wissen wollte wie eine Band klingt, die die Welt nicht braucht, der hört in “All My Rivals Are Imaginary Ghosts” rein. Alternative Rocker dürfen natürlich gerne ein Ohr riskieren. Mir ist das Album zu eintönig und langweilig.