Lillian Axe - Sad Day On Planet Earth

Review

„Neue Mannschaft, neues Album.“ Das dachten sich die Rocker von LILLIAN AXE vor zwei Jahren, als sie ihr Comeback mit neuer Besetzung wagten und mit „Water Rising“ ein etwas anderes Album auf den Markt warfen. Monate später steht das neue Kapitel in der frischen Ära an. Der neueste Abschnitt nennt sich „Sad Day On Planet Earth“ und soll die Erfolgsgeschichte der ehemaligen Haarspray-Rocker fortführen. Entfernte sich der Vorgänger etwas von der vorherrschenden Hard Rock-Attitüde, stellt die neue Platte eine kleine Rückkehr zum traditionellen Rock-Material dar, wobei das nicht heißen soll, dass LILLIAN AXE wieder wie eine Auferstehung alter EUROPE klingen! „Sad Day On Planet Earth“ ist ein astreines Unterhaltungsalbum geworden, das man sich als gepflegter Melodic-Rocker unbedingt anhören sollte!

Auch wenn der Titel einen etwas in die Irre führt, handelt es sich hierbei keinesfalls um eine Melancholie-Odyssee mit anschließender Depression. Ganz im Gegenteil, sorgen doch die Jungs von LILLIAN AXE für die ein oder andere Kniefall-Melodie, die man in dieser Form sicherlich nicht mehr erwartet hätte! Egal ob der Titeltrack, das schnelle „Ignite“ oder das chillige „MegaSlowFade“, die Band hat ein ausgewogenes Mittelmaß an rockigen, eingängigen, treibenden und auch langsamen Momenten gefunden, die man auf Hard Rock-Alben in letzter Zeit nicht mehr wirklich oft gehört hat. Sogar ein Knüller in epischer BLIND GUARDIAN-Länge hat sich auf den Silberling verirrt und fungiert mit dem Namen „Fire, Blood, The Earth And Sea“ als amtlicher Rausschmeißer!

Wie gesagt, haben sich LILLIAN AXE mit Sicherheit weiter entwickelt und anno 2009 ein paar grandiose Songs auf Konserve gepresst. Die gesamten 80 Minuten können aber nicht auf diesem hohen Niveau verbracht werden. Der ein oder andere Song bekommt dann doch die Funktion eines Lückenfüller aufs Auge gepresst. Auch wenn „Sad Day On Planet Earth“ wirklich überraschend ausgefallen ist, kann es mich nicht vollends überzeugen. Neben den Reißer-Songs fordert so manche Melodie etwas Langeweile hervor und genau das ist das große Manko dieser Platte. Gutklassig, auf hohem Niveau, aber eben nicht perfekt – das sind LILLIAN AXE heute. Status quo? Nein, ganz im Gegenteil, zumindest weht einem nicht mehr der stechende Geruch des Haarsprays beim Hören der Scheibe durch die Nase…

27.07.2009
Exit mobile version