Lilith Laying Down - Nether Regions

Selten konnte ich eine Band so schwierig in irgendein Genre oder mehrere einordnen wie LILITH LAYING DOWN, denn die Kölner haben wahrlich eine recht eigene Nische für sich entdeckt. Der Vierer kredenzt auf seinem Debüt “Nether Regions” eine Mischung aus softem, progressivem Thrash Metal, Dark Metal und atmosphärisch-melancholischem Rock, integriert zahlreiche weitere Einflüsse in die elf Kompositionen (sogar aus Doom, Viking Metal und Mittelalter-Rock!) und doch zieht sich beeindruckenderweise stets ein fetter roter Faden durch das Debütalbum der Kölner, den man nie aus den Augen verliert; es ist LILITH LAYING DOWN also geradezu meisterlich gelungen, die verschiedenen Genres miteinander zu verzahnen und die unterschiedlichsten Einflüsse zu einem homogenen Ganzen verschmelzen zu lassen.

Beeindruckend ist weiterhin die äußerst markante Stimme Pavlos Batziakas‘, die irgendwo zwischen James Hetfield (METALLICA), Michael Poulsen (VOLBEAT) und Matt Barlow (ex-ICED EARTH) liegt, qualitativ jedoch nicht an diese Herren heranreicht, und im Fokus der Musik LILITH LAYING DOWNs steht. Der Gesang auf “Nether Regions” ist jedoch ein zweischneidiges Schwert, denn dauerhaft möchten sich die Ohren irgendwie nicht mit dem Klang der Stimme Batziakas‘ anfreunden und auch wenn es lobenswert ist, dass er seinen Gesang so vielfältig wie möglich einsetzen möchte, so passen Growls und Screams, wie sie in manchen Songs präsentiert werden, so überhaupt nicht ins Konzept.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht, was ich von LILITH LAYING DOWNs Debütalbum halten soll. Das kompositorische und instrumentale Niveau verdient objektiv auf jeden Fall Lob und auch die kreative Mixtur aus verschiedenen Genres hinterlässt Eindruck, doch mir persönlich fehlen einfach die richtig guten Songs, die im Gedächtnis bleiben, die mitreißenden Melodien und Rhythmen – einfach die Dinge, die mich dazu bringen, ein Album wieder hören zu wollen.