Like Moths To Flames - The Cycles Of Trying To Cope
Jannik Kleemann
LIKE MOTHS TO FLAMES gehören zur Riege der Metalcorebands, deren Name das Genre direkt verrät. Dazu gesellten sich früher Songtitel, die länger waren als die Nummer selbst. Ganz so heftig ist es bei der aus Columbus in Ohio stammenden Kapelle nicht, dennoch liefern sie mit „The Cycles Of Trying To Cope“ den kompliziertesten Titel seit „The Dying Things We Live For“ ab. Da stellt sich die Frage, ob die Musik auf Album Nummer sechs genau so kompliziert ist.
LIKE MOTHS TO FLAMES – Business as usual
Nein, ist sie nicht. Auf „The Cycles Of Trying To Cope“ präsentieren LIKE MOTHS TO FLAMES US-Metalcore, der alle Trademarks mitbringt, wie man ihn von ihren Kollegen THE AMITY AFFLICTION, MOTIONLESS IN WHITE oder WE CAME AS ROMANS kennt. Harte Strophen, die von Stakkatoriffs unterlegt sind, wechseln sich mit melodischen, klar gesungenen Refrains ab. Gelegentlich unterbrechen poppige Interludes und sphärische Zwischenspiele den Sound.
Die Platte entwickelt einen gewissen Drive, was an der druckvollen, klaren Produktion liegt und Härteausbrüche wie in „To Know Is To Die“ tun dem Gesamtbild gut. Die psychotischen Screams und pointierten Breakdowns bringen neben den Boxen künftig auch die Pits zum Beben. Auch „Everything That Once Held It Together“ überzeugt nach ähnlichem Muster.
Leider bleiben viele Songs des Albums blass. Die Amerikaner liefern Dienst nach Vorschrift, der nicht schlecht ist, aber keine großen Überraschungen oder Ausreißer mit sich bringt. Man ertappt sich dabei, eine Facette eines Stücks abzufeiern, nur um zwei Lieder später festzustellen, dass einem der gleiche Kniff schon wieder auffällt. Der Unterschied zu „No Eternity In Gold“ ist zu gering.
„The Cycles Of Trying To Cope“ wird Fans zufriedenstellen
Mit ihrem sechsten Wurf bekleckern sich LIKE MOTHS TO FLAMES nicht mit Ruhm, aber sie geben sich auch keine große Blöße. Fans von Metalcorebands jenseits des großen Teichs und der Band können beruhigt zugreifen, denn „The Cycles Of Trying To Cope“ bringt alle Trademarks mit, die ein solches Werk benötigt – nur nicht allzu viel darüber hinaus.
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