Like Moths To Flames - No Eternity In Gold

Review

Galerie mit 25 Bildern: Like Moths To Flames - Europe Headline Tour 2024 in Berlin

LIKE MOTHS TO FLAMES feiern ihre großen Erfolge eher in Übersee als hierzulande. Im US-Metalcore sind sie zweifelsohne eine große Nummer, haben es sich dank der sehr radiotauglichen Gangart auf dem 2017er-Album „Dark Divine“ aber bei einigen frühen Fans verscherzt. Sollte „No Eternity In Gold“ der Versuch einer Versöhnung sein, ist dies nur halbwegs gelungen – und trotzdem ist es eines der stärkeren Genre-Alben in diesem Jahr.

LIKE MOTHS TO FLAMES haben die Härte wiederentdeckt

Warum? Nun, LIKE MOTHS TO FLAMES haben die Härte wieder deutlich nach oben korrigiert, aber eben nicht ihr Händchen für gute Songs und große Hooks vernachlässigt. Entsprechend explosiv, aber auch eingängig präsentiert sich „No Eternity In Gold“, das noch kurz vor der weltweiten Covid-19-Krise eingespielt wurde. Beim Songwriting haben sich die Herrschaften aus Columbus, Ohio, USA, nicht lumpen lassen. Während schon der oberflächliche Eindruck gut ist, liegt die Kür in den Details der Songs. Denn „No Eternity In Gold“ zeigt sich komplex und dennoch packend – vor allem in seiner gesamten Vielfalt.

„No Eternity In Gold“ hat einige Highlights zu bieten

Denn es ist kein stumpfes Geballer, das von klar gesungenen Refrains konterkariert wird, sondern ein spannendes und abwechslungsreiches Gesamtwerk. Ja, brutal kann es werden, die Djent-Gitarren sind ebenso vorhanden wie ein geschicktes Händchen für Melodien und Breaks. Aber auch dramaturgische Spannungsaufbauten und dynamische Laut-leise-Spielchen beherrschen LIKE MOTHS TO FLAMES quasi im Schlaf. „Habitual Decline“ zeigt zum Beispiel die energetische Seite der Band gekonnt, während in „Killing What‘s Underneath“ eher die weichere Karte gezückt wird – ohne Puderzucker, aber mit überzeugenden Melodien und starkem Gesang. Und so vergeht „No Eternity In Gold“ wie im Flug, aber nicht ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Das gewaltige und fast schon hektische „A Servant Of Plagues“ oder ein emotional hochkochendes „Spiritual Eclipse“ bieten noch weitere Highlights.

Waren LIKE MOTHS TO FLAMES auf ihrem letzten Output ihren ersten, sehr harten Gehversuchen entflohen, könnte „No Eternity In Gold“ schon fast als Rückkehr zu alten Stärken gelten. Doch die Entwicklung ist der Band deutlich anzumerken, sodass ein Stillstand im Hier und Jetzt schon fast wünschenswert wäre. Und um noch einen Bandvergleich zu zücken: 2020 sind sie AUGUST BURNS RED wohl deutlich näher als OF MICE AND MEN … und treffen bei mir dadurch wesentlich mehr den Nerv.

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02.11.2020

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