Like Moths To Flames - Dark Divine

Review

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Die US-Metalcore-Band LIKE MOTHS TO FLAMES brachte es innerhalb kürzester Zeit zu einigem Ruhm in ihrer Szene: Die Alben oft bereits in der ersten Woche in den Top-200 der US-Albumcharts, Zusammenarbeit mit dem namhaften Produzenten Erik Ron (u.a. ATTILA), Mitfahrgelegenheiten auf Touren wie der Vans Warped Tour, der AP Tour oder Scream Like You Mean It, und auf dem neuen Album „Dark Divine“ eine ganze Reihe bekannter Gäste von Bands à la SILVERSTEIN und THE AMITY AFFLICTION. Gleichzeitig zeugten bereits die letzten beiden Alben „An Eye For An Eye“ und „The Dying Things We Live For“ davon, dass LIKE MOTHS TO FLAMES sich von der eher brutalen, kompromisslosen Herangehensweise ihres Debütalbums „When We Don’t Exist“ immer weiter entfernen – klar, schließlich hat man sonst im Chart-Rummel wenige Aussichten. Mit „Dark Divine“ setzt die Band aus Columbus, Ohio, dieses Kurs fort: Der frühere harte Metalcore ist einer eingängigeren, poppigeren Herangehensweise gewichen.

LIKE MOTHS TO FLAMES sind fähige Songwriter

Aber es wäre auch falsch, zu behaupten, LIKE MOTHS TO FLAMES hätten mit Metalcore nichts mehr am Hut. Denn bei aller Poppigkeit und Eingängigkeit, im Opener „New Plagues“, gegen Ende von „Shallow Truths For Shallow Minds“ oder in „From The Dust Returned“ ziehen die Amis die Härte doch noch deutlich an und bieten schicke Wuchttracks im klassischen, melodischer ausgerichteten US-Metalcore-Stil. Dabei erinnern sie übrigens angenehm an die Wonneproppen der US-Szene, an OF MICE & MEN, an THE WORD ALIVE, and THE COLOR MORALE, an MEMPHIS MAY FIRE ohne Southern-Einflüsse.

Gleichzeitig aber beinhaltet „Dark Divine“ auch so viel kitschigen, wenig zielführenden Schmalz, der hörbar lediglich in Hinblick auf kräftiges Rockradio-Airplay geschrieben ist, dass es teilweise wehtut. Klar, LIKE MOTHS TO FLAMES sind fähige Songwriter, sodass auch dabei irgendwie brauchbare Musik herauskommt. Aber die Berechnung, die aus jeder Note von zum Beispiel dem Titeltrack „Dark Divine“, dem Uptempo-Rocker „Nowhere Left To Sink“ oder weite Teile von „The Skeletons I Keep“ tropft, grenzt schon an Dreistigkeit.

„Dark Divine“ ist trotzdem ein zwiespältiges Album

Damit ist „Dark Divine“ natürlich bei weitem kein schlechtes Album – es ist nur eben auch kein Album, das so richtig zündet. Es ist ein Album, das quasi zwiegespalten ist zwischen relativ wuchtigem Melodic Metalcore bzw. Post-Hardcore und gefälligem, radiotauglichem Modern Rock. Und damit ein Album, das sicherlich seine Fans finden wird, mit dem aber große Teile der jeweiligen Szenen unzufrieden sein werden: Für die Metalcore-Fraktion wird es oft zu flauschig, für die Radiorock-Fans bisweilen zu hart sein. Es bleibt also die Frage, wer dieses Album kaufen soll. Trotzdem bieten LIKE MOTHS TO FLAMES jetzt kein anstößiges Material – gutes Mittelmaß ist also in Sachen Punktwertung drin. Nur bitte lieber nochmal über die verschiedenen Kanäle anchecken, bevor ihr dafür Geld ausgebt!

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13.02.2018

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