Man stelle sich vor, ein paar spanische Fliegenfänger kommen 1992 auf die Idee ein Deathmetal-Demo aufzunehmen, und da nichts weiter geschieht lässt man die Sache erstmal auf sich beruhen und dümpelt so im Underground vor sich hin. Nun wiederholt man das Spielchen und veröffentlicht so insgesamt drei Demos in sechs Jahren. Es ist bereits 1996, das Projekt nickt ein und 2000 entschliesst man sich eine EP zu veröffentlichen. Erneut Tiefschlaf bis dann 2006 „Filthy Human Beings“ das Licht der Full-length-Welt erblickt. So oder so ähnlich wird sich die Entwicklung der Band abgespielt haben. Bis auf wenige Lineup-Wechsel ist man also seit 14 Jahren mehr oder weniger unterwegs, bevor man uns mit dem neuen Werk beglückt.
14 Jahre – vermutlich ein lehrreicher Weg, denn die neue Scheibe kann sich durchaus sehen lassen. Zwar ist das Ganze sehr gesetzt, wenig brutal, dafür aber eingängig, groovend und schön krude. Hier und da werden Thrashmetalbestandteile mit verwurstet, ansonsten bewegt man sich im Midtempo-Death-Metal und zwischendurch immer mal wieder am Rande der technischen Variante dieses Subgenre. Die heiseren, halb gebrüllten, halb geröchelten Vocals erinnern eher an vergangene Tage, was musikalisch ebenfalls der Fall ist und daher wunderbar passt. Moderne Spielweisen klingen gar nicht an. Eher geht man grob in die Richtung alter SADUS (nur weniger thrashig) oder auch SADIST (jedoch ohne den künstlerlich abgedrehten Touch der Italiener) und vermischt dies mit melodischem US-Death-Metal der älteren Art.
Zwar fehlt dem Album ein hoher Wiedererkennungswert, aber es wurde etwas geschaffen, was als sehr feines Liebhaberalbum durchgehen kann. Wer sich gerne auch mal Randerscheinungen und liebevoll eingespielte Non-Mainstream-Klamotten reinschraubt ist hier absolut richtig. Fans genannter Bands, aber auch Freunde von älteren DEATH oder SCEPTIC, sollten hier mal ein Ohr riskieren.
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