Lightless Moor - The Poem - Crying My Grief To A Feeble Dawn

Review

Lange hat’s gedauert: 2006 brachten die italienischen Gothic/Death Doom Metaller LIGHTLESS MOOR ein erstes Lebenszeichen in Form der „Renewal“-EP heraus, danach wurde es still … bis im September 2013 das erste Album „The Poem – Crying My Grief To A Feeble Dawn“ via WormHoleDeath Records veröffentlicht wurde. Darauf gibt es nach altbekanntem Beauty-and-the-Beast-Schema eine Mischung aus höchst melodischem, mal poppig, mal klassisch geprägtem weiblichen Gesang und Death-Metal-Growls, wobei sich auch die instrumentale Seite angenehm nahe an alte Genrevorreiter wie PARADISE LOST hält.

Allerdings sind LIGHTLESS MOOR auf ihrem Debütalbum auch weit von dem Gespür ihrer Vorbilder für grandiose Kompositionen entfernt, und so kristallisieren sich die meisten Stücke auf „The Poem – Crying My Grief To A Feeble Dawn“ als bestenfalls langweilig, schlechtestenfalls schief heraus. Besonders die Komposition und das Arrangement der unterschiedlichen Gesangsparts ist teilweise wahnsinnig weit daneben gegangen, so harmonieren der harte, männliche und der melodische, weibliche Gesang in zum Beispiel „Chained To A Dismal Chant“ über weite Strecken überhaupt nicht miteinander – was fatal ist, da die beiden Stimmen in diesem Song weitestgehend übereinander gelegt sind. (Die Band behauptet von sich selbst, sie wolle in ihrer Musik den Kontrast zwischen Tod und Finsternis im instrumentellen Teil und Poesie und Schönheit in den Lyrics thematisieren bzw. aufheben – hat man das im Hinterkopf und bedenkt man, dass die Stimmen dann streckenweise doch gut aufeinander abgestimmt wurden, bin ich mir unsicher, ob das nicht vielleicht genau so Absicht ist – allzu schön anzuhören ist es aber trotzdem nicht.)

Letztlich ist das ja aber nicht alles, woran es bei LIGHTLESS MOOR hapert – der dünne Sound, die meist langweiligen Kompositionen der Instrumentalparts, das überlange „Overwhelming Darkness“, das seine Zwölfeinhalb-Minuten-Laufzeit kaum mit seinem Spannungsbogen oder den darin verarbeiteten Ideen rechtfertigen kann, all das sorgt ebenfalls dafür, dass ich zwar nicht sagen möchte, „The Poem“ sei ein schlechtes Album, dass ich es aber auch niemandem großartig empfehlen möchte. Und dafür, dass man sich mit diesem Album sieben Jahre Zeit gelassen hat, ist das sowieso zu wenig.

09.01.2014

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