Light Of The Morning Star - Cemetery Glow (EP)

Review

Iron Bonehead Productions dürften vor allem Fans von satanischem und finsterem Black, Death und (seltener) Doom Metal ein Begriff sein – mit LIGHT OF THE MORNING STAR verlässt das westdeutsche Label jedoch sein übliches Feld. Denn „Cemetery Glow“, die Debüt-EP des Ein-Mann-Projekts, klingt zwar ausreichend finster, um locker in das IBP-Roster zu passen – stilistisch ist das jedoch eine ganz andere Baustelle. Ja, Black Metal ist bei LIGHT OF THE MORNING STAR irgendwo vorhanden, und ja, auch Doom Metal lässt sich heraushören. Trotzdem besteht „Cemetery Glow“ in erster Linie aus düsterem Rock, der musikalisch irgendwo zwischen THE VISION BLEAK und THE DEVIL’S BLOOD einzuordnen ist, dabei aber sehr eigenständig und viel schwärzer daher kommt als die genannten Vergleichsbands.

Orthodoxer Black Metal? Gothic Rock? Doom? LIGHT OF THE MORNING STAR bringen irgendwie alles davon!

Los geht es mit dem Opener „An Empty Hearse“, der direkt mit disharmonischem Gitarrenspiel anfängt – der Beginn der „Cemetery Glow“-EP könnte auch gut von einer orthodoxen Black-Metal-Kapelle stammen. Dann jedoch dreht der Kopf hinter LIGHT OF THE MORNING STAR in der Strophe den Gothic-Rock-Vibe auf, bevor es im Refrain Eingängigkeit und Möglichkeiten zum Mitwippen gibt (ein bisschen wie bei mittleren PARADISE LOST). „Black Throne Ascension“ erhärtet den oben bereits genannten THE VISION BLEAK-Eindruck, mischt diesen aber mit jenem eigenen, finsteren, Black-Metal-beeinflussten Gothic-Rock-Vibe, der auch schon im Opener zu hören war. Das abschließende „Wraith“ schlägt noch einmal in dieselbe Kerbe wie die ersten beiden Tracks, bringt aber „schönes“, düsteres Doom-Feeling ins Spiel.

Der Hit fehlt noch – trotzdem ist die „Cemetery Glow“-EP ein ordentliches Debüt

Damit ist die größte Auffälligkeit bei LIGHT OF THE MORNING STAR, dass die EP gleichzeitig Erinnerungen an diverse andere Bands wachruft, dabei aber finsterer und insgesamt eben doch sehr eigenständig klingt. Und ganz davon abgesehen haben alle drei Songs auf „Cemetery Glow“ einen ziemlichen Ohrwurm-Charakter. Das übliche Iron-Bonehead-Klientel sollte vielleicht erstmal reinhören, aber ein richtig schickes Debüt hat der mysteriöse Kopf hinter LIGHT OF THE MORNING STAR trotzdem hingelegt – wenngleich der große Hit noch fehlt.

17.06.2016

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