Okkulte Meisterschaft ist der programmatische Titel des dritten LIFELESS-Albums, das, wie schon sein Vorgänger, via F.D.A. Records erscheint. (Oder besser: erschienen ist. Das Album gibt es bereits seit Anfang Juli, wir waren in diesem Fall ein bisschen langsam. Schulligung dafür.) In der Tat behandeln die Texte auf „The Occult Mastery“ vornehmlich okkulte und finstere Themen, Kali Yuga zum Beispiel, oder das Chaos, oder die Abkömmlinge einer verfluchten Saat. Das ist nett, zumal es erfrischend ist, Okkultismus nicht immer nur von Black-Metal- oder deutlich angeschwärzten Death-Metal-Bands zu hören.
„The Occult Mastery“ – ganz ohne Black Metal!
Black Metal kommt im LIFELESS-Kosmo… ähm, im LIFELESS-Chaos nämlich quasi gar nicht zur Sprache. Stattdessen bieten die Dortmunder einmal mehr klassischen Death Metal vornehmlich schwedischer Prägung, irgendwo zwischen den Attributen „Old School“ und „Melodic“. Die frühen DISMEMBER sind bei LIFELESS auch im Jahre 2017 genauso klar als Einfluss herauszuhören wie die ersten beiden ENTOMBED-Alben. Bietet „The Occult Mastery“ also keinerlei Weiterentwicklung?
LIFELESS zeigen dennoch Mut zur Weiterentwicklung
Mitnichten! Obwohl LIFELESS‘ zweites Album „Godconstruct“ ja auch schon nicht unmelodisch war, haben die vier Herren aus dem Ruhrpott diese Stellschraube ihres Sounds noch ein Stückchen in Richtung „Max.“ gedreht. Haben die Herren etwa die frühen AMON-AMARTH-Alben im Proberaum aufgelegt? Zwischendurch klingt es so – zum Beispiel in „From Chaos Our Order Shall Rise“ oder im darauffolgenden „Delusions Of Grandeur“. Nun ist es allerdings nicht so, dass LIFELESS 2017 zu einer reinen Melo-Death-Band geworden seien, im Gegenteil: der mörtelnde Schwedentod ist genauso Teil des Konzepts geblieben, wie zuvor. Nur eben ergänzt durch melodischere Momente.
Kein Überalbum – aber mehr als ordentlich
Damit kopieren sich LIFELESS auf jeden Fall nicht selbst, auch im Old School Death Metal darf man ja zwischendurch mal nach Möglichkeiten der Veränderung suchen. Schade ist lediglich, dass der Vierer in seiner neueren Mischung aus Old-School-Gekloppe, melodischen Anleihen und okkultem Konzept weder so konsequent noch so zwingend vorangehen, wie zum Beispiel ihre nordrhein-westfälischen Landsleute SULPHUR AEON. Trotzdem macht „The Occult Mastery“ Laune, wenn man auf melodischeren Schwedentod kann. Kein Überalbum, aber mehr als ordentlich.
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