Die US-Formation LIFEFORMS hat bislang zwei EPs unter’s Volk gebracht, nun legt der Fünfer aus Kalifornien mit „Multidimensional“ sein Debütalbum vor. Geboten werden darauf zehn ultra-modern und druckvoll abgemischte Songs im Fahrwasser von Bands wie MESHUGGAH und PERIPHERY – weswegen hier das Label „Djent“ guten Gewissens herangezogen werden kann.
Die Platte nimmt nach kurzem Intro mit dem Titeltrack sofort Fahrt auf, die Siebensaiter dröhnen wuchtig und brachial, hinzu gesellen sich MESHUGGAH-typische, dissonant-entrückte Gitarrenmelodien, während Frontmann und Sänger Howard Favichia sich mit großem Einsatz die Seele aus dem Leib brüllt. Stichwort Vocals: Der Gesang allerdings steht über die gesamte Länge des Albums eher im Hintergrund, der Gesamtsound wird vor allem von den standesgemäß heruntergestimmten Saiteninstrumenten und den klinisch lärmenden Drums dominiert. Hier wäre ein wenig mehr Ausgewogenheit bei der Abmischung wünschenswert gewesen.
Und auch musikalisch bewegt sich „Multidimensional“ letztlich in einem recht engen Rahmen. Die erste Hälfte des Albums bietet zwar das ein oder andere wirklich griffige Djent-Riff, die Songs lassen insgesamt aber einfach die nötige Trennschärfe vermissen, da sich die US-Amerikaner tonal und metrisch überwiegend in ähnlichen Sphären bewegen. Interessanter wird es dann allerdings gegen Ende der Platte. So kommen beispielsweise beim siebten Track „Reflections II“ oder auch dem folgenden „Paradox“ Clean-Vocals zum Einsatz, die den ansonsten recht steril wirkenden Kompositionen durchaus eine weitere, interessante Dimension verleihen. Und auch das elektronisch angehauchte Instrumental-Stück „Interlude“ lässt im Anschluss aufhorchen. Der letzte Track der Platte, das etwas flottere „Home“, hinterlässt ebenfalls einen starken Eindruck.
Am Ende ist „Multidimensional“ eine handwerklich sehr solide Angelegenheit, die aber vor allem in der ersten Albumhälfte noch nicht wirklich mitreißen kann. Genre-Liebhaber sollten definitiv mal reinhören, in meinen Augen reichen LIFEFORMS mit ihrem Debüt aber nicht an die Klasse der letzten Veröffentlichungen von PERIPHERY und SKYHARBOR heran.
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