Life Of Agony - River Runs Again: Live 2003

Review

Galerie mit 11 Bildern: Life Of Agony - Rockharz Open Air 2023

Reunions – es gibt sie wie Sand am Meer. Die meisten sind überflüssig wie ein Kropf, einige aber dürften nicht wenige nachts während ihrer feuchten Träume sehnsuchtsvoll herbeigebetet haben. Unter letztere Kategorie fällt ohne Zweifel die Wiedervereinigung der Alternative/Rock/Crossover-Legende LIFE OF AGONY, die 1993 mit ihrem Debüt „River Runs Red“ einen absoluten Meilenstein veröffentlicht hat. Danach folgten mit „Ugly“ (1995) und „Soul Searching Sun“ (1997) noch zwei weitere erstklassige Alben, bevor ihr Stern mit dem Ausstieg des Ausnahmesängers Keith Caputo zu sinken begann. Auch ein kurzes Intermezzo des ex-UGLY KID JOE-Fronters Whitfield Crane konnte den endgültigen Bandsplit im Jahre 1999 nicht mehr verhindern. Somit galten LOA zwar als aufgelöst, wurden aber nie vergessen. Zeichen dafür war die Tatsache, dass die Tickets für die zwei als einmalige Angelegenheit gedachten Reunion-Gigs im New Yorker Irving Plaza am 3. und 4. Januar diesen Jahres innerhalb von 20 Minuten ausverkauft waren. Ab diesem Punkt begann alles wieder von Neuem. Keith Caputo (Vocals), Sal Abruscato (Drums), Joey Z (Gitarre) und Alan Robert (Bass) hatten wieder Blut geleckt und ihre damaligen Uneinigkeiten ausgeräumt. Man konnte als Band wieder vereinte Wege gehen. Als erstes Produkt dieser Reunion liegt nun der Mitschnitt der beiden New York-Gigs in Form der Doppel-CD „River Runs Again: Live 2003“ vor. Was soll ich sagen? It’s fucking great to have them back! Songs wie „River Runs Red“, „This Time“, „Other Side Of The River“, „Weeds“, „Lost At 22“, „Underground“, „Through And Through“ und vor allem „Let’s Pretend“ haben in den letzten Jahren nichts von ihrer Einzigartigkeit und Faszination verloren. LOA haben während ihrer Pause nichts von ihrer Genialität eingebüßt. Hier und da stimmt zwar das Timing noch nicht so ganz, was aber nach sechs Jahren der Trennung ganz normal ist und dieser CD sogar noch einen „echteren“ Touch verleiht. Und auch Keith Caputo hat nicht verlernt, dem Zuhörer eine Gänsehaut nach der anderen den Rücken herunter zu jagen. Deswegen brauche ich wohl nicht zu betonen, dass dieses Livedokument ein Pflichtkauf für jeden LOA-Fan darstellt. Aber auch Neueinsteiger sind gut beraten, hiermit diese Lücke in ihrem Wissen und CD-Schrank zu schließen. Als Bonus Tracks sind übrigens noch insgesamt drei Songs der zwischenzeitlichen Soloprojekte der Jungs (KEITH CAPUTO, AMONG THIEVES, SUPERMASSIV) vertreten, die eines ganz deutlich zeigen: LOA funktionieren nur zusammen und in dieser Besetzung. Hoffen wir, dass es noch lange so bleibt.

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18.11.2003

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2 Kommentare zu Life Of Agony - River Runs Again: Live 2003

  1. dorgard sagt:

    Von mir bekommt dieses Livealbum nur 7 Punkte. Trotz der genialen Songauswahl, und der brodelnden Atmosphäre ist mir die Scheibe zu roh, und diletantisch. Keith Caputo trifft die hohen Töne kaum, und scheint ständig unter akuter Atemnot zu leiden, die Band verspielt sich laufend… das müsste eigentlich besser gehen. Fairerweise muss man dazusagen, dass dieses Album keinerlei Overdubs besitzt, und eine komplette Show am Stück mitgeschnitten wurde. Unter diesen Umständen würde kaum eine Band überzeugend abschneiden.

    7/10
  2. alarmist sagt:

    Von LOA hör ich mir dann doch lieber die normalen Alben an. So besonders ist das Live-album nicht.

    5/10