LIFE OF AGONY sind wieder da! In den zwölf Jahren ihrer Abstinenz hat sich eine ganz neue Generation an Rock- und Metalfans entwickelt. Etwas, das für „A Place Where There’s No More Pain“ absolut kein Problem darstellt. Der Sound modern, fett, die Songs zeitlos und voll mit Trademarks einer Band, die in den Neunzigern groß von sich reden machte.
Bei allem Comeback-Gelaber wird die Suppe ja meist heißer gekocht, als sie am Ende gegessen wird. Hier ist eher das Gegenteil Fall. Denn LIFE OF AGONY setzen dem ein Album entgegen, das einerseits vor Höhepunkten und Hits strotzt, andererseits düster, schwer zugänglich und verkopft. Der Start in „A Place Where There’s No More Pain“ ist entsprechend mühsam, die Eingewöhnung schwer. Dabei singt Mina Caputo bereits in „Meet My Maker“ so emotional und großartig, dass selbst die Stakkato-Gitarren kaum stören.
LIFE OF AGONY bieten (wieder) große Hits
Allerdings dauert es bis zum Doppelschlag aus dem Titeltrack „A Place Where There’s No More Pain“ und „Dead Speak Kindly“ zu den ersten wirklichen Hits – aus ganz unterschiedlichen Gründen. Während der Namensgeber für das Album kurz und knackig und mit ordentlich Groove im Gedächtnis bleibt, kommt „Dead Speak Kindly“ subtiler. Ja, tiefer sogar. LIFE OF AGONY pirschen sich im Schritttempo heran und fahren dann im eingängigen Refrain groß auf – die Stimme von Caputo hallt noch lange nach den knapp fünf Minuten nach.
Und so darf sich der geneigte Hörer auf etwas sehr Beeindruckendes einstellen. Denn LIFE OF AGONY wirken einfach zeitlos – und das liegt nicht nur am Sound. Das Songwriting ist erstklassig, abwechslungsreich und besitzt einen Charme, der heute kaum zu finden ist. Mal zeigt sich die Band getrieben, mal verzweifelt, und doch tragen alle Songs eine klare Handschrift. Sei es das Wehmut auslösende „Bag Of Bones“ oder das zwischen den emotionalen Extremen pendelnde „Song for The Abused“ – es setzt sich fest.
„A Place Where There’s No More Pain“ ist zeitlos stark
Dass sich bei aller Eingängigkeit auch eine gewisse Komplexität einschleicht, verleiht „A Place Where There’s No More Pain“ noch mehr Klasse. Denn zwischen den Hits gibt es auch musikalisch, textlich sowieso, schwere Kost zu verdauen. Aber auch das ist für LIFE OF AGONY nicht zwangsläufig etwas Neues, vermittelt aber den Eindruck, dass die Band genau weiß, was sie will. Und so ist das fünfte Album eben auch kein einfaches Comeback-Album, um auf die alten Tage noch einmal was von sich hören zu lassen, sondern ein ehrliches, verdammt gut gemachtes Werk, das sich wunderbar in die Banddiskographie einreiht. Eine beeindruckende Reise in die Gefühlswelt einer Band, die ziemlich viel mitgemacht und sich lange zurückgezogen hat – vielleicht liegt genau darin das Geheimnis. LIFE OF AGONY strahlen aus jeder Pore aus, dass sie weitaus mehr zu sagen haben, als ein Großteil des Nachwuchses. Zeitlos stark!
Geniales Album.
2x durchgehört und klingt stabil
Als Life of Agony – Fan der ersten Stunde war ich etwas skeptisch. Doch man merkt, dass die Band auf ihren vielen Konzerten, die sie hier in Europa in den letzen 2 Jahren gespielt haben, genau ihren Vibe wiedergefunden haben.
Es muss vibrieren und wie eine Dampflock pulsieren, kurz stoppen! Dann wieder die Masse bewegen! Das ist es was auf großen Festivals funktioniert! Mina darf sie selbst sein und so singen wie die Stimme es hergibt. Nichts künstlich verstellen. Grosses Lob an JanW, der das Album gut beschrieben hat.
Wer es bis zur Nummer 7 „Bag Of Bones“ schafft, wird mit Gänshaut belohnt. Sollte ich das jemals live erleben, werde ich auf die Knie gehen! Intro klingt wie eine Homage an Typo Negative.
Nicht zu toppen.
10/10
Sofort in meinen 25 geilsten Alben aller Zeiten (und das sind alles ältere Scheiben außer die hier, Genexus von Fear Factory und Winter von New model army!)